Montag, 29. April 2013

Karlsruher Modell auch für Potsdam

Karlsruhe und Chemnitz machen es vor und nun soll das Regio-Stadtbahn-Konzept auch für Potsdam diskutiert werden. Wie die MAZ heute berichtet, diskutiert die Potsdamer SPD über ein neues Verkehrskonzept, bei dem die Straßenbahn auch die Regionalbahngleise der Deutschen Bahn AG nutzen soll. So wären etwa neue Linien nach Michendorf und Caputh ohne umfangreiche Neubauten zu realisieren. Ein ähnliches, jedoch wesentlich weitreichenderes Konzept hatte die Technische Universität Berlin im Jahre 2012 im Rahmen des Schinkel-Wettberwebs präsentiert (tram2000 berichtete).

Freitag, 26. April 2013

Tatras geraten aneinander

Am gestrigen Nachmittag streiften sich an der Kreuzung Friedrich-Ebert-Straße / Am Kanal zwei Züge der Linie 99. Der Zug aus 148+248 geriet gegen 16:20 Uhr in der Kurve vor der Bibliothek mit dem Zug aus 152+252 aneinander. Einer der beiden Züge entgleiste beim Zusammentreffen.
Während der Sperrung des Abschnittes zwischen HBF und Platz der Einheit war das Netz geteilt. Die Bahnen des südlichen Netzes endeten bereits am Hauptbahnhof, die Bahnen des Nordnetzes konnten den Platz der Einheit zum Wenden nutzen. Die im Streckenabschnitt feststeckenden Bahnen wurden rückwärts zum HBF gefahren.

Bei dem Unfall wurde niemand verletzt, die Höhe der Schäden ist unbekannt. Die Züge konnten aus eigner Kraft den Unfallort verlassen. Zumindest Der Zug aus 148 und 248 wurde dazu allerdings umgekuppelt und 148 abgeschleppt. Während der Bergung kam auch der Unimog zum Einsatz. 










Weitere Infos auch hier und hier. Ein Video vom Unfallort findet Ihr hier.

Donnerstag, 18. April 2013

Krampnitz: Weg für Tram bleibt frei

Bereits am 03.04.2013 haben die Potsdamer Stadtverordneten beschlossen, eine Trasse für die Straßenbahn in das neu zu errichtende Wohngebiet in Krampnitz freizuhalten.  Eine Entscheidung für die Straßenbahn ist dies natürlich noch nicht, ein erster Schritt ist indes getan. Unterdessen regt sich auch in Groß Glienicke Kritik an den Verkehrsprognosen für den neuen Stadteil. Die MAZ berichtet heute, namentlich die Grünen hätten "erhebliche Bedenken". Sie verweisen darauf, dass nach Einschätzung des Landesumweltministeriums das zu erwartende Verkehrsaufkommen „unterschätzt“ worden sei, da man den Wirtschaftsverkehr zu dem neuen Wohngebiet nicht berücksichtigt hätte. Auch die Verkehrserschließung von Krampnitz über die Bundesstraße 2 sei problematisch. Der Vertreter des Groß Glienicker Forums forderte zur Entlastung des Verkehrs die Stadtbahn nach Spandau erneut zu prüfen und wollte wissen, ob im Falle einer Tram-Verlängerung eine „Park & Ride“-Möglichkeit vorgesehen ist. Die Stadt bejahte diese Frage und nannte als Standort das Nedlitzer Holz.

Quelle: MAZ

Samstag, 6. April 2013

Auf den Spuren der Linie 13

Einige interessante Betriebssituationen bieten sich an diesem und auch noch am nächsten Wochenende in Potsdam. Sowohl der nördliche Streckenast zur Kirschalle bzw. Viereckremise, als auch der Ast zur Fontanestraße sind wegen Bauarbeiten derzeit nicht befahrbar. In der Friedrich-Ebert-Straße werden Gleisbauarbeiten durchgeführt und in Babelsberg zwei Straßenbrücken abgerissen. Während die Linien 92 und 96 am Platz der Einheit enden, kann man die Linien 94 und 99 an den genannten Tagen auch an der Glienicker Brücke erleben. Die Linie 94 benutzt dabei die gleiche Linienführung, wie dies schon die Linie 13 in den 80er Jahren tat. Einige Eindrücke vom heutigen Tage nun hier. Informationen zu allen Baustellen gibt es auf der Seite der ViP.

Hier knapp das oben Beschriebene noch einmal auf den Punkt gebracht.

Vario 426 als Linie 92 bei der Abfahrt aus der Endstation "Platz der Einheit/Nord". 

Der Havelbus übernimmt die Bedienung der nördlichen Abschnitte.

 Auch die Linie 96 kehrt am Platz der Einheit um. Hier Combino 416.

Die Linie 94 wird hingegen nicht verkürzt. Ihre Fahrt führt ab Holzmarktstraße weiter zur Glienicker Brücke.

 Reges Treiben herrscht im dortigen Wendedreieck. Combino 416 verlässt gerade die Kehranlage als Linie 94 ...

 ... während 413 auf seine Einfahrt noch warten muss. Sie wird von einem weitern Zug der Linie 94 blockiert. 

 Das Dreieck ist für diese Fälle aber gut gerüstet, schließlich steht ein überholgleis zur Verfügung.  Während also die Linie 94 wartet, kann die 93 überholen. Auf diesem Bild allerdings zwei Züge der 94. Vario 423 ist abfahrbereit, Combino 416 erwertet noch die Ankunft der 93.

Zum Schluss ein Bild in Potsdam West. Combino 414 auf dem Weg zur Glinicker Brücke - ganz wie in den 80ern - Linie 13: Prof. Ludschuweit-Allee - Menzelstraße.

Mittwoch, 3. April 2013

Nun doch mit der Tram nach Krampnitz? Und auch noch kostenlos!

Die Potsdamer Straßenbahn hat noch immer ein erhebliches Ausbaupotential. Obwohl seit der „Wende“ bereits zahlreiche Strecken das vorhandene Netz ergänzt haben (Verlängerung der bereits zu DDR-Zeiten geplanten Strecke nach Drewitz und weiter ins Kirchsteigfeld, Trassen zur Kirschallee und zur Viereckremise), besteht weiterer Bedarf. Zwar hat man sich politisch vorerst von einer Straßenbahn nach Golm verabschiedet (tram2000 berichtete), die Ausbaupläne nach Krampnitz scheinen hingegen wieder auf der Tagesordnung. Während sich Oberbürgermeister Jakobs ablehnend äußerte (tram2000 berichtete) und wenig Bedarf und hohe Kosten fürchtet,  hatten sich bereits im Februar einzelne Mitglieder des Bauausschusses positiv zu der neuen Trasse geäußert. Wie die MAZ bereits am 30.03.2013 berichtete, entschied sich der Bauausschuss einstimmig für eine Freihaltung der künftigen Trasse in das neue Wohnquartier im Potsdamer Norden. Geplant ist auf dieser Trasse zunächst ein Vorläuferverkehr mit Bussen und bei entsprechendem Bedarf auch ein Ausbau zur Straßenbahnstrecke.  Nach Angaben der MAZ hatte sich vor allem auch der technische Geschäftsführer der Verkehrsbetriebe, Oliver Glaser, für die Freihaltung eingesetzt. Nah seinen Planungen würden acht bis zehn Jahre von ersten Planungen bis zur Realisierung benötigt.

Unterdessen nimmt auch die Debatte um kostenlosen ÖPNV in Potsdam an Fahrt auf. Die Fraktion Bündnis 90 / Die Grünen wird auf der heutigen SV-Versammlung einen Antrag einbringen, der fordert, eine Arbeitsgruppe zum kostenlosen bzw. ticketfreien öffentlichen Nahverkehr für Potsdam einzurichten. Diese berichtet die PNN von heute. Die Gruppe soll sich aus Experten sowie Vertretern der Stadtverwaltung, der Verkehrsbetriebe und der Politik zusammensetzten und Möglichkeiten zur Realisierung dieser Idee prüfen. Die Grünen sind nicht die erste Fraktion, die sich diesem Thema widmet. Auch die Fraktion Die Andere hatte zu diesem Thema bereits Anträge gestellt und auch im Bürgerhaushalt war dieses Thema immer wieder prominent vertreten.