Montag, 23. Dezember 2013


Allen Leserinnen und Lesern der Angebote von tram2000.de wünsche ich eine wunderbare Weihnachtszeit und natürlich einen guten Rutsch ins Jahr 2014. Ich hoffe, dass Ihr auch im nächsten Jahr diesen Blog, das Facebook-Profil und natürlich www.tram2000.de weiter so aufmerksam und kritisch begleiten werdet.

Dienstag, 17. Dezember 2013

Campus-Bahn – Realisierung billiger als Verzicht

Die rund einen Kilometer lange Fortführung der nördlichen Straßenbahntrasse von der Viereckremise zum  neu entstehenden Campus am Jungfernsee muss gebaut werden - und zwar bis 2020. Wie die PNN heute berichtet, hat das Land Brandenburg in den Jahren zwischen 1998 und 2000 10,7 Millionen Euro Fördermittel für die Netzerweiterungen im Potsdamer Norden ausgezahlt. Davon wurden die Streckenäste zur Kirschallee und zur derzeitigen Schleife an der Viereckremise errichtet. Sie sollten neben den Besuchern der 2001 veranstalteten Bundesgartenschau vor allem auch die sich entwickelnden Quartiere im Bornstedter Feld an das Straßenbahnnetz anbinden. 
Schon in den ersten Planungen war eine Verlängerung des nördlichen Astes vorgesehen und auch planfestgestellt  worden. Die für den Ausbau der Trasse vorgesehenen Mittel hat die Stadt abgerufen, das Netz aber nur in Teilen realisiert. Nach Aussage eines Sprechers des brandenburgischen Verkehrsministeriums, geht man hier von einer Inbetriebnahme bis 2020 aus. Auch bei SAP, der Softwarefirma von Hasso Plattner, die den Campus entwickelt, sieht man eine Notwendigkeit zur Tramanbindung. Diese ist dem Investor (allerdings erst bei entsprechender Siedlungsdichte) versprochen worden.

Dass das Netz wahrscheinlich nicht ausgebaut werden kann, ist allerdings auch Folge der durch das Land Brandenburg erfolgten Kürzung der Fördermittel um rund 900.000 Euro allein für den Potsdamer Nahverkehr. Die Trasse zum Campus würde mit 6,0 Millionen Euro zu Buche schlagen. Zwar wären die Kosten für den Bau der Trasse geringer als die Rückforderung des Landes, doch auch die 6,0 Millionen Euro sind, nach Aussage von Stadtsprecher Markus Klier seinen derzeit „nicht in Sicht“. (siehe Artikel der PNN vom 13.11.2013)

Freitag, 13. Dezember 2013

Stadt streicht ViP die Finanzen

ÖPNV und Radverkehr sollen, laut städtischem Verkehrskonzept bis zum Jahre 2025 das Rückgrat der hiesigen Mobilität bilden. Dass der ÖPNV dabei unverzichtbar ist, wurde in dem Konzept explizit hervorgehoben:
„Der Öffentliche Nahverkehr ist ein wichtiger Bereich der Daseinsvorsorge. Dabei ist es Ziel der Landeshauptstadt Potsdam, das erreichte hohe Niveau in den kommenden Jahren zu sichern und unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im erforderlichen Maße weiter auszubauen. Dies ist insbesondere unter umwelt- und energiepolitischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung.“
(aus dem Verkehrskonzept der Stadt Potsdam)
Dass dieses Konzept offensichtlich nicht mehr wert ist, als das Papier auf dem es steht, macht der Stadtkämmerer Burkhard Exner (SPD) klar. Nach Bericht der MAZ vom Dienstag, 10.12.2013, ist die Stadt nicht länger gewillt, dem Verkehrsbetrieb zu bezuschussen. Laut Exner sollen die derzeit noch 4,5 Mio. Euro, die die ViP jährlich aus dem städtischen Haushalt erhält, mittelfristig gestrichen werden. Bis 2020 sollen die Stadtwerke selbst diese Summe ausgleichen. Laut Exner kann dies ohne Kürzungen des Leistungsumfanges geschehen und allein durch "verbesserte Effizienz, etwa in Form eines bedarfsorientierten Linienverkehrs" erreicht werden.

Mit Aussagen dieser Art macht die Stadtspitze einmal mehr deutlich, welche Priorität der Ausbau des ÖPNV in Potsdam hat. Bereits im Oktober hatte OB Jakobs dem Ausbau des Straßenbahnnetzes eine geringe Priorität beigemessen.

Montag, 9. Dezember 2013

Rentiere Fehlanzeige! In Potsdam fährt der Weihnachtsmann elektrisch


Auch in diesem Jahr ist in Potsdam an den ersten drei Adventswochenenden der "ViP-Glühwein Express" unterwegs. Zwischen dem Hauptbahnhof und dem Potsdamer Norden (Kirschallee) verkehrt der prachtvoll geschmückte KT4D-Prototyp Nr.001 als Zubringer zu den Weihnachtsmärkten in der Brandenburger Straße, vor dem Nauener Tor und im Krongut Bornstedt. An Bord des Zuges bekommen die Fahrgäste neben weihnachtlicher Stimmung auch Glühwein, Punsch und Stolle serviert. Die Fahrten, die sich in den letzten Jahren als fester Bestandteil der Potsdamer Vorweihnachtszeit etabliert haben, werden in Kooperation vom Verkehrsbetrieb Potsdam, dem Denkmalpflege-Verein Nahverkehr Berlin e.V., dem Verein Historische Straßenbahn Potsdam e.V. und dem Restaurant B-West durchgeführt.

Die letzte Fahrt des Glühwein-Express findet in der nächsten Woche statt. Am 3. Advent  verkehrt der Wagen zwischen 12:45 Uhr und 18:30 Uhr durch Potsdam. Der genaue Fahrplan findet sich auf der Seite der ViP

Freitag, 6. Dezember 2013

Straßenbahn von "Xaver" ausgebremst

Um 08:30 Uhr machte sich Sturmtief "Xaver" auch im Potsdamer Straßenbahnverkehr bemerkbar. In der nordöstlichen Ecke der Schleife am Platz der Einheit war ein Baum in die Fahrleitung gestürzt. Der gesamte Straßenbahnverkehr nördlich des Hauptbahnhofes stand unvermittelt still. Zunächst wurde für Babelsberg eine Ersatzverkehr eingerichtet, für die übrigen Netzteile auf die Buslinien verwiesen. 
Mitarbeiter der Verkehrsbetriebe und anderer Firmen machten sich sofort an die Wiederherstellung der Stromversorgung, doch dauerte es bis ca. 12:00 Uhr, dass die ersten Bahnen wieder rollen konnten. Freigegeben wurde zunächst der Abschnitt Hauptbahnhof - Potsdam Nord (Kirschallee bzw. Viereckremise), auf den alle in der Friedrich-Ebert-Straße befindlichen Züge umgeleitet wurden. Das Abfließen der angestauten Bahnen dauerte allerdings wegen der derzeitigen Eingleisigkeit eine gewisse Zeit, so dass sich schnell vor dem Nauener Tor eine Reihe Straßenbahnen anstaute. Der Straßenbahnverkehr Richtung Pirschheide und Babelsberg bleibt weiter gestört, wobei offensichtlich auf der Strecke noch ein Schadwagen die Wiederaufnahme verhindert. Dies tat die ViP auf Ihrer Webseite kund. Man rechnet zu 14:00 Uhr mit der gänzlichen Wideraufnahme des Straßenbahnverkehrs.

Stand dieser Meldung. 12:20 Uhr.

Nachtrag 14:00 Uhr: Tramverkehr zwischen Platz der Einheit und Babelsberg bzw. Glienicker Brücke weiterhin und auf unbestimmte Zeit unterbrochen. 

Nachtrag 15:45 Uhr: Der Tramverkehr ist auf allen Linien wieder aufgenommen.

Nachfolgend ein paar Impressionen, die zwischen 11:50 und 12:30 Uhr entstanden und den Prozess der Wiederaufnahme der Achse Hauptbahnhof Friedrich-Ebert-Straße zeigen.

















Dienstag, 19. November 2013

Tramausbau doch weiter auf der Tagesordnung?

Gestern stellt der Potsdamer Baubeigeordneter Matthias Klipp (Grüne) das überarbeitete Verkehrskonzept der Stadt Potsdam vor. Es umfasst alle Planungen bis in das Jahr 2025 und ist auch für die Entwicklung des ÖPNV relevant. Grundziel des Planes ist die Veränderung des Modal Split, also der Verteilung der Verkehrsmittel im Gesamtaufkommen. Ehrgeiziges Ziel: bis 2025 soll der Autoanteil von 32% (Stand 2008) auf nur noch 24% reduziert werden. Der Entwicklung des ÖPNV kommt dabei eine besondere Bedeutung zu. So heißt es dann auch in dem Papier:

„Der Öffentliche Nahverkehr ist ein wichtiger Bereich der Daseinsvorsorge. Dabei ist es Ziel der Landeshauptstadt Potsdam, das erreichte hohe Niveau in den kommenden Jahren zu sichern und unter Beachtung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen im erforderlichen Maße weiter auszubauen. Dies ist insbesondere unter umwelt- und energiepolitischen Gesichtspunkten von großer Bedeutung. Durch eine auf die Nachfrage ausgerichtete Angebotsstruktur und mit einer zielgerichteten Erweiterung des Straßenbahnnetzes an Nachfrage-Schwerpunkten soll auch zukünftig ein möglichst hoher Anteil am motorisierten Verkehr in der Stadt, nach Berlin und ins Umland auf den ÖPNV verlagert werden.“

Aus diesem Anspruch resultierend, sieht die Verwaltung folgende Handlungsfelder:
  1. Ausbau der ÖPNV-Infrastruktur
  2. ÖPNV-Beschleunigung an Ampeln
  3. Angebotsausbau im Stadt- und Regionalverkehr
  4. allgemeine Qualitätsverbesserung
In Bezug auf den Ausbau der Infrastruktur werden vor allem folgende (Straßenbahn-)Projekte als wichtig erachtet:
  • Verlängerung der Straßenbahntrasse von der Viereckremise zum Campus Jungfernsee
  • Vertiefende Untersuchung einer Weiterführung der Straßenbahnneubaustrecke nach Krampnitz
  • Vertiefende Untersuchung einer Straßenbahnneubaustrecke in der Großbeerenstraße
  • Flächenfreihaltung der Straßenbahnneubaustrecke Stern/Drewitz bis Teltow
Der weitere Ausbau der Ampel-Bevorrechtigung ist eine weitere Punkt des Konzeptes. Die Verwaltung sieht hier potentielle Reisezeiteinsparungen von nochmals 10% gegenüber dem jetzigen Stand. Eine Prüfung, inwieweit und in welcher Höhe Reisezeitverkürzungen auf bestimmten Linienästen möglich sind, wird im Rahmen der Detailplanungen durchgeführt.

Das ganze Konzept ist auf der Seite der Stadtverordnetenversammlung einsehbar. Hier finden sich auch die entsprechenden Grafiken und weitere detaillierte Planungen für den Bus- und Regionalbahnverkehr.

Leider steht das Konzept ganz im Gegensatz zu den, in den letzten Wochen bekannt gewordenen Kürzungen in Potsdamer ÖPNV-Förderung durch das Land Brandenburg. Inwieweit vor allem der Ausbau des Straßenbahnnetzes möglich ist, muss sich also erst noch zeigen. Die Stadt hat ja nun 12 (!) Jahre Zeit - ob sie auch wirklich Interesse hat ist zu bezweifeln.

Donnerstag, 24. Oktober 2013

Rathaus sieht keine Notwendigkeit für Tramausbau

Obwohl sie längst verschwunden sein sollten, gehören beide weiter zu Potsdam: das Interhotel und die Tatra-Bahnen - und das wohl noch auf lange Zeit.

Tolle Ideen für den Ausbau von Potsdams Straßenbahnnetz gibt es viele, einzig die Umsetzung scheint das Rat-haus nicht zu interessieren. Wie die MAZ bereits am Mittwoch berichtete, hatten Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs, der Vize-Landrat Christian Stein und die Bürgermeister der Gemeinden Michendorf, Schwielowsee, Nuthetal, Stahnsdorf und Werder am Dienstag 50 Vorschläge für den Verkehr in Potsdam und Potsdam-Mittelmark präsentiert. Vor allem ging es dabei um mehr Parkplätze, Radwege und zusätzliche Busse.

Der Ausbau der Straßenbahn hingegen gehört nur zu den „mittleren“ oder gar „niedrigen“ Prioritäten der Stadtpolitik. Zwar hatte Jakobs‘ eigene Fraktion noch vor wenigen Wochen Vorschläge für einen Überland-Ausbau der Straßenbahn gemacht, dass diese jedoch realisiert werden könnten, ist nun wieder mehr als fraglich. Doch nicht nur der Ausbau steht in Frage, auch die weitere Modernisierung des Wagenparks ist nicht geplant. Auch nach Ankunft der letzten Variobahn wird es weiterhin einen Tatra-Einsatz in Potsdam geben, so die MAZ. Zwar könnte man annehmen, die hochflurigen Fahrzeuge seien bei den Fahrgästen unbeliebt, das Gegenteil jedoch ist der Fall: sie sind die einzigen Fahrzeuge, die auch in der HVZ mit dem Passagieransturm fertig werden. Alle später getätigten Neuanschaffungen zeugen deutlich von der Kurzsichtigkeit der Stadtpolitik in Bezug auf die Entwicklung des ÖPNV in Potsdam: mit steigenden Fahrgastzahlen werden die bestellten Wagen immer kleiner.

Nachtrag vom 25.10.2013:

Hier die Stellungnahme des Deutschen Bahnkundenverbandes:

Regionalverband Potsdam-Mittelmark zu Vorschlägen der Landeshauptstadt und des Landkreises PM

Zu den Vorschlägen der Landeshauptstadt Potsdam und dem Landkreis Potsdam-Mittelmark, wie die Verkehrsprobleme des Potsdamer Raumes in den Griff zu kriegen wären, erklärt der Deutsche Bahnkunden-Verband Potsdam-Mittelmark:
Die vorgetragenen Ansätze, mit denen die Verkehrsprobleme in der Stadt Potsdam und deren Umland gelöst werden sollen, zeugen gleichermaßen von wenig Sachkenntnis und fehlendem politischen Handlungswillen, in Teilen sogar von Verantwortungslosigkeit.

Einen wirklichen verkehrlichen Nutzen hat keine der erdachten Maßnahmen. Wem nutzt ein Expressbus, der sich mit im Stau anstellt. Und wem nutzt ein P+R-Parkplatz, der Millionen kostet und städtische Fläche verbraucht, damit nur ein geringer Prozentsatz der Fahrgäste mit dem eigenen PKW bis an den Bahnhof fahren kann? Um die Gesamtsituation zu verbessern, sind umfangreiche Investitionen in den schienengebundenen Nahverkehr unerlässlich. In diesem Punkt wird jedoch zu Protokoll gegeben, dass der Ausbau des Potsdamer Straßenbahnnetzes nicht befürwortet wird.
Ob die tatsächlichen Probleme einfach verkannt werden oder nicht erkannt werden wollen, bleibt das Geheimnis der Mitwirkenden. Ein Handlungsmotiv lässt sich jedoch aus Sicht des DBV den betreffenden Akteuren unterstellen: Alle vorgebrachten Maßnahmenvorschläge haben gemeinsam, dass sie verhältnismäßig wenig Investitionen benötigen und sich schnell und für den Bürger sichtbar umsetzen lassen. Grüßt da die kommende Kommunalwahl oder Landtagswahl?

Sonntag, 6. Oktober 2013

Mit der Straßenbahn durch Naumburg

Ein Wochenendbesuch in Weimar ermöglichte auch eine Abstecher zur kleinsten Straßenbahn Deutschlands, der Straßenbahn in Naumburg an der Saale. Die Straßenbahn wurde 1892 als Dampfstraßenbahn eröffnet und verkehrt sei 1907 elektrisch. Die einzige Linie der Stadt fuhr seit 1914 als Ring um die Stadt, wobei zeitweise in beiden Richtungen verkehrt wurde und so auch zwei Liniennummern Verwendung fanden (1 und 2). Nach mehrfachen Unterbrechungen des Rings und Verkehrseinstellungen, musste die kleine Straßenbahn 1991/92 den Betrieb einstellen. Engagierten Bürgern ist es zu verdanken, dass heute wieder auf einem 2,5 km langen Teilstück (der Ring war 5,4 km lang) gefahren kann. Beim Besuch am 06.10.2013 verkehrte der Triebwagen 37, der 1959 für die Straßenbahn in Stralsund gebaut worden war. Er trug dort die Nummer 15. 1966, nach Einstellung der Straßenbahn in der Hansestadt, kam der Wagen nach Gera und war dort bis 1973 eingesetzt (Nr. 150). 1973 wurde er nach Görlitz abgegeben (Nr. 20) und landete 1992 in Jena. Seit 2003 ist der Wagen in Naumburg und entspricht in seinem Aussehen nun wieder weitestgehend dem Erstzustand. Nun also ein paar Eindrücke von einem verregneten Sonntag:


Kurz vor der Jahrtausendwende wurde der Bahnhofsvorplatz saniert und dabei die Straßenbahngleise entfernt. Die Tram endet nun rund 200m vor dem Bahnhof.


Auf seinem Weg zur 2,4 km entfernten Endstation passiert TW 37 die Gründerzeithäuser in der Bahnhofstraße ...

... die im Bereich der Kurve in die Bergstraße mündet.

Im Bereich der Haltestelle "Jägerplatz", wo die Straßenbahn heute an der Straßenseite verkehrt, trifft man noch auf einige der zahlreichen Gleisreste in der Stadt. Hier befand sich früher eine Ausweiche.

Das Depot am Marientor diente schon der Dampfstraßenbahn als Behausung. Zwischen März und Oktober können sich Interessierte jeden Sonntag um 14:15 Uhr durch die Halle führen lassen. Dazu reichte diesmal die Zeit leider nicht...

... für einen Blick durch das Tor jedoch schon. Zwei ehemalige Reko-TW der Straßenbahn Jena gehören seit 2000/2001 zum Bestand der Naumburger Straßenbahn. Hier TW 50...

Im hinteren Teil der Freifläche stehen TW 36, ebenfalls ex Jena und BW 19 (Reko, ex Jena). Der Stromabnehmer über BW 19 gehört zum Gelenkwagen 202, den man 1999 aus Gotha übernommen hatte.

TW 37 passiert den Heinrich-von-Stephan-Platz am Marientor ...

... und erreicht dann die Haltestelle Poststraße.

Vor dem ehemaligen Haus des FDGB (die ursprüngliche Nutzung habe ich auf die Schnelle nicht ermitteln können) präsentiert sich TW 37. In wenigen Augenblicken hat er die Endstation Vogelwiese erreicht.
An dieser Stelle trennen nur wenige Meter die in Betrieb befindliche Gleisanlage und die Gleise, die weiter zum Salztor führen würden (dem nächsten Etappenziel für den Wiederaufbau der Naumburger Ringbahn).

Zunächst ist hier jedoch Schluss und die Zielbeschilderung schon geändert. Zurück geht es zum Hauptbahnhof.



Wieder am Jägerplatz angekommen.



Nachdem die Hauptattraktion des Wochenendes nun abgearbeitet wurde, hier noch ein kleiner Einwurf zu Weimar: von 1899 bis 1937 hatte auch die Goethestadt eine elektrische Straßenbahn, von der lediglich noch das Depot erhalten ist. Das Gelände mit der Wagenhalle und dem E-Werk wird heute von verschiedenen Vereinen und einem Kino genutzt. Auf dem Gelände findet sich auch der ehemalige Jenaer Beiwagen 160 wieder. Er wurde 1960 für Plauen gebaut und trug dort die Nummer 3. 1973 gelangte er nach Görlitz (71) und 1992 nach Jena. Im Jhare 2004 verschlug es ihn dann nach Weimar.




Die ehemalige Wagenhalle der Weimarer Straßenbahn.

Freitag, 20. September 2013

Sonntag: Historische Straßenbahnen zur Museumseröffnung



Am Sonntag, 22.09.2013 eröffnet das Potsdam Museum seine ständige Ausstellung unter dem Titel "Potsdam. Eine Stadt macht Geschichte". Die Besucher werden eingeladen zu einer Entdeckungsreise durch 1000 Jahre Potsdamer Geschichte, von den Anfängen als unbedeutendes Nest im Mittelalter über die barocke Residenzstadt bis zur Gegenwart als Landeshauptstadt Brandenburgs.

Um die Besucher, und hoffentlich auch zahlreiche Potsdamer, auf die Stadtgeschichte einzustimmen, werden an diesem Tag zwei ganz besondere "Kutschen" durch Potsdam rollen. Zwei historische Straßenbahnwagen, der offene Lindnerwagen aus dem Jahre 1907 und der sechzig Jahre jüngere, doch trotzdem schon betagte Gotha-Gelenkzug 177 lassen das Flair der Jahrhundertwende und der sechziger Jahre wieder aufleben.

Beide Wagen pendeln zwischen 14:00 und 17:30 Uhr im 20-Minuten-Abstand zwischen Platz der Einheit (Nord) und der Glienicker Brücke. Der Zustieg ist jeweils nur an den beiden Endpunkten möglich, die Fahrkarten für 3,- € für eine einfache Fahrt sowie für 5,- € für die Hin- und Rückfahrt sind im Wagen erhältlich.

Organisert wird die Fahrt in Zusammenarbeit mit dem Verein Historische Straßenbahn Potsdam e.V. und der Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH.

Quelle: ViP

Montag, 16. September 2013

Tram zum Campus auf der Kippe - Auch weiterer Tramausbau in Gefahr

 Neue Gleistrassen wird es für Potsdams Straßenbahn so schnell wohl nicht geben. Das Geld reicht noch nicht einmal für die Sanierung bestehender Gleisanlagen.

Große Pläne wurden in den letzten Wochen für den Ausbau des Potsdamer Straßenbahnnetzes diskutiert: Ob Regiotram ins Umland, eine Linie zum Neubaugebiet nach Krampnitz oder eine kurze Verlängerung des bestehenden Nordastes zum Campus am Jungfernsee. Die schönen Pläne bleiben wohl allesamt erst einmal in der Schublade, wie die PNN bereits am Freitag berichteten. Mehr noch, wie hier bereits früher gemeldet, sind auch selbst Sanierungs- und Verbessrungsmaßnahmen am Bestandsnetz derzeit nicht gesichert. Insgesamt 26 Mio. € müssten allein in diese beiden Projekte investiert werden. „Diese Kosten werden wir nicht allein schultern können“, sagte Oberbürgermeister Jann Jakobs den PNN.

Dass die Ausbauprojekte (konkret ist bisher nur die Verlängerung über die Viereckremise hinaus zum Campus) in nächster Zeit wohl nicht realisiert werden können, hängt zum einen mit dem möglichen Ausstieg des Bundes aus der Finanzierung der kommunalen Verkehrsinfrastruktur nach 2019 zusammen. Zum anderen ändert das Land Brandenburg die Praxis der Mittelvergabe nach dem sogenannten Entflechtungsgesetz. Danach wird Potsdam statt bisher 2,9 Mio. € nur noch 1,9 Mio. € pro Jahr erhalten.

Dass Potsdam dringend einen Ausbau des Tramnetzes benötigt machte hingegen ViP-Geschäftsführer Martin Grießner im Gespräch mit den PNN deutlich. Im letzten Jahr seien 29 Mio. Fahrgäste in den Fahrzeugen der ViP unterwegs gewesen, vier Prozent mehr als im Jahr zuvor. Besonders der Nordast, einst das Stiefkind an Fahrgast-auslastung bedürfe inzwischen einer Taktverdichtung. So prüft die ViP derzeit einen 10-Minutentakt auf der Linie 96, der allerdings erst mit einem Ausbau der Linie bis zum Campus am Jungfernsee realisiert werden würde. Doch selbst dieser nur rund 1.000 Meter kurze Abschnitt muss um seine Umsetzung bangen.

Dienstag, 10. September 2013

tram2000-Blog gehört zu Potsdams Besten

Die PNN stellt in einem Artikel heute "Potsdams beste, spannendste und meistgelesene Blogs" vor. Der Blog von tram2000.de gehört mit dazu. Und das schreibt Autor Erik Wenk:

Der Blog „PotsTram“ (www.tram2000.blogspot.de) konzentriert sich auf ein ganz bestimmtes Stück Potsdams: seine Straßenbahnen. Der seit 2007 existierende Blog ist ein Seitenprojekt von www.tram2000.de, einer Webseite, die sich den Potsdamer Trams von 1900 bis heute widmet, während „PotsTram“ aktuelle Ereignisse bloggt. Das reicht von Hintergründen zu Verkehrsstörungen und Unfällen über Einschätzungen zum Tramausbau nach Stahnsdorf bis hin zu Meldungen, dass die kasachische Stadt Temirtau ihr Tram-Netz mit dem Ankauf von Potsdamer Straßenbahnen retten wollte: „Besonders die funktionierende Wagenheizung fand in der örtlichen Presse große Begeisterung“, heißt es im Artikel. Komplettiert wird der Blog durch viele Fotos moderner und historischer Straßenbahnen aus Potsdam und aller Welt, die Autor Robert Leichsenring auf seinen Reisen entdeckt.

Freitag, 30. August 2013

Stadt soll Regiotram prüfen

Wie die PNN heute berichtet, hat sich der Hauptausschuss der Potsdamer SVV am Mittwochabend für die Prüfung der Regiotram ausgesprochen. Demnach solle die Stadtverwaltung prüfen, unter welchen Bedingungen eine Erweiterung des Potsdamer Straßenbahnnetzes auf Eisenbahnschienen bis in die Umlandgemeinden realisiert werden kann. Beantragt hatten diese Entscheidung SPD und Grüne.
Anfang 2014 könnte die Stadtverwaltung bereits erste Ergebnisse vorstellen. Wie SPD-Fraktionschef Mike Schubert der PNN sagte, müsse sich aber zunächst die Landeshauptstadt mit dem Landkreis Potsdam-Mittelmark über ein gemeinsames Vorgehen verständigen. Es müssten mögliche Streckenführungen festgelegt werden. In einer zweiten Stufe soll dann mit der DB AG, dem Eisenbahnbundesamt und dem brandenburgischen Infrastrukturministerium über die Ausweitung des Tramnetzes auf das Liniennetz der Bahn verhandelt werden. Schließlich soll der Potsdamer Verkehrsbetrieb ViP eine Machbarkeitsstudie in Auftrag geben.

Für das Straßenbahnnetz sind laut Antrag folgende Erweiterungen zu prüfen:
  1. Anbindung Beelitz I: Potsdam Hauptbahnhof – Tram Linie 91 – Rehbrücke – Wilhelmshorst – Michendorf – Seddin – Beelitz Stadt 
  2. Anbindung Beelitz II: Pirschheide – Caputh-Geltow – Schwielowsee – Ferch-Lienewitz – Michendorf / Beelitz Stadt 
  3. Kombination Beelitz I+II im Ringverkehr
  4. Ergänzung zum bestehenden RE 1 Angebot: Wendepunkt Betriebshof Havelbus Werder [als Erschließung Neubaugebiet Havelaue] – Halt Zufahrt Blütentherme –Werder Bahnhof– Schwielowsee/ OT Wildpark-West - Potsdam Park Sanssouci – Potsdam 
  5. Anbindung von Stahnsdorf-Kleinmachnow-Teltow: Abzweig vom Bahnhof Griebnitzsee - Dreilinden - Mahlower Schleuse – Stahnsdorf - Kleinmachnow -Teltow [im vgl. zur bereits untersuchten Tramanbindung nach Teltow über Stern] 
  6. Anbindung Potsdamer Norden I: (Spandau) – (Priort) – Satzkorn – Marquardt – Bornim-Grube – Golm – Sanssouci – Charlottenhof – Ministerienstandort von-Tresckow-Straße / Dortustraße – Potsdam Hbf – Griebnitzsee 
  7. Erschließung Potsdamer Norden II: Abzweig von Marquardt - Fahrland – Krampnitz – Neu-Fahrland [im Vergleich zu noch zu ermittelnden Kosten für die Anbindung von Krampnitz an die Tram mittels Brückenerweitungsbauten in Neu-Fahrland]
Außerdem soll geprüft werden, wie durch
  • die Ergänzung der bestehenden Busverbindungen und
  • ein Zubringer- und Ringbusliniennetz zu den Regio-Stadtbahn-Haltepunkten,sowie ergänzende Angebote für Park+Ride Stellplätzen, Car-Sharing und Bike-Sharing Angebote an den Regio-Stadtbahn-Haltepunkten, eine weitere Entlastung der Region vom Individualverkehr zu erreichen ist.
Der gesamte Antrag kann hier nachgelesen werden.

Mittwoch, 28. August 2013

Variobahn 431 erreicht Potsdam

Wie soeben bekannt wurde, hat die Variobahn mit der Nummer 431 in der letzten Nacht Potsdam erreicht. Ende Januar 2009 hatte die ViP einen Vertrag über die Lieferung von zunächst zehn Variobahnen mit dem Hersteller Stadler unterzeichnet. Diese Wagen sind inzwischen alle in Betrieb. 431 ist der erste Wagen aus zwei Optionen zu jeweils vier Fahrzeugen, die im Januar 2012 gezogen wurden. Während man für die ersten zehn Wagen jeweils  2,5 Mio. Euro zahlen musste, kosten 431 und seine vier Geschwister bereits 2,6 Mio. Euro. Die letzten vier Variobahnen werden wohl sogar 2,7 Mio. € kosten. 

Die angespannte Wagenparksituation dürfte sich mit der neuerlichen Anlieferung etwas verbessern. Zuletzt hatte man wieder Tatrawagen reaktiviert und ungeachtet des Neukaufs auch den Weiterbetrieb der tschechischen Bahnen über das Auslieferungsende der Variobahnen hinaus erwogen.

Freitag, 9. August 2013

Tatra-Wagen reaktiviert

 Dieses Gespann sollte eigentlich nicht mehr durch Potsdam fahren. Der Zug aus 124 und 123, war bereits abgestellt und ist nun reaktiviert worden. Aufnahme aus dem August 2009.

Wie Teilnehmer der Facebook-Gruppe "Nahverkehr in Potsdam" berichten, ist der Tatra-Zug aus 124 und 123 reaktiviert worden. Diese Reaktivierung hängt möglicherweise mit den Arbeiten zusammen, die derzeit vom Hersteller an jeweils einer der zehn vorhandenen Variobahnen durchgeführt werden. Laut "Blickpunkt Straßenbahn" hat u.a. die Hitze den Variobahnen zugesetzt und es waren teilweise Ausfälle zu beklagen.
Vor wenigen Wochen war bereits der abgestellte KT4Dm 141 kurzfristig reaktiviert worden. Der Einsatz der nicht auf Choppersteuerung umgebauten KT4Dm ist damit noch immer nicht abgeschlossen. Auch 146+144 stehen noch immer im Einsatz, obwohl diese Fahrzeuge seit Anfang des Jahres eigentlich nicht mehr verwendet werden sollten.