Samstag, 14. Juli 2012

Combino-Prototyp wieder im Einsatz

 Heute auf der Linie 94. Combino Prototyp 400 "Perugia" - hier am Luisenplatz.

Nach nunmehr anderthalb Jahren ist der Combino-Prototyp wieder im Liniendienst anzutreffen. Der Wagen, der im November 2011 am Gleisdreieck an der Glienicker Brücke aus den Gleisen gesprungen war, war bis zum März dieses Jahres zur Reparatur bei der Firma Siemens. Grund für die langwierigen Arbeiten war, dass beim Versuch das Fahrzeug wieder einzugleisen, das Einzelradfahrwerk derart beschädigt wurde, dass es neu konstruiert werden musste. Der Wagen, der 1996 gebaut worden war, wurde 2001 von der Firma Siemens der ViP überlassen. Nach kurzem Intermezzo als Museumswagen, war er 2010 für den Liniendienst hergerichtet worden.

Donnerstag, 12. Juli 2012

Rathaus prüft Sicherungsmaßnahmen für Tram-Haltestellen

 "Ausstieg auf der Fahrbahn" heißt es warnend auch an der Haltestelle Nauener Tor. Autofahrer werden dadurch nicht gebremst.

Nach dem schweren Unfall an der Haltestelle Im Bogen am 26.06.2012, in dessen Folge ein vierjähriges Mädchen gestorben war, will die Stadtverwaltung nun Maßnahmen zum besseren Schutz der Fahrgäste ergreifen. Ein Autofahrer hatte, nachdem er schon zuvor durch aggressiven Fahrstil aufgefallen war, den Haltestellenbereich durchfahren, obwohl eine Straßenbahn dort zum Fahrgastwechsel hielt. Das Mädchen, welches mit seiner Mutter auf die Fahrbahn trat, wurde von dem BMW erfasst und meterweit durch die Luft geschleudert. Obwohl noch am Unfallort reanimiert, erlag das Kind wenige Tage später seinen Verletzungen.

In Potsdam ist das Straßenbahnnetz weitgehend auf eigenem Gleiskörper angelegt und auch die meisten Haltestellen im Innenstadtbereich haben eigene Bahnsteige, die einen querungslosen Fahrgastwechsel ermöglichen. Problematisch sind allerdings viele Haltestellen in der Friedrich Ebert-Straße, die Haltestelle in der Charlottenstraße in der Berliner Straße und eben auch die Haltestelle Im Bogen.

Im Rathaus geht man nun daran, zu prüfen, mit welchen Maßnahmen die aussteigenden Fahrgäste vor unachtsamen Autofahrern geschützt werden können. Die Überlegungen reichen von weiteren Markierungen und Schildern bis zum Aufstellen von Ampelanlagen an diesen Haltestellen (zwar hat auch die Unfall-Haltestelle Im Bogen eine derartige Ampelanlage, diese war jedoch vier Minuten vor dem Unfall automatisch für die Nacht deaktiviert worden).

Besonders in der Kritik stehen erneut auch die sogenannten Kap-Haltestellen, die in der Berliner Straße neu eingerichtet wurden und dort die Haltestelleninseln ersetzt haben. Eine derartige Haltestelle wird derzeit auch am stadteinwärtigen Halt in der Dortustraße eingerichtet, hier gab es zuvor jedoch keine Insel. Kritiker bemängeln, die Autofahrer würden diese Haltestelle als solche nicht wahrnehmen und einfach durchfahren. Möglicherweise würde eine rote oder gelbe Markierung der Fahrbahn in Verbindung mit einer Ampelanlage diese Haltestellen sichern helfen. Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis die Politik kommen wird.

Samstag, 7. Juli 2012

Wasserscheue Straßenbahnen

Der Sommer 2012 macht nicht nur den Menschen zu schaffen. "Land unter" hieß es heute in Potsdam/West, wo nach stundenlangen Regenfällen ein Gulli überlief und so den Straßenbahn- und auch den Bus-Verkehr kurzzeitig zum Erliegen brachte oder behinderte. An der stadteinwärtigen Haltestelle Auf dem Kiewitt hatte sich gegen 16:00 Uhr eine Pfütze gebildet, die für Niederflurbahnen offensichtlich nicht mehr zu durchfahren war. Das Wasser stand bis knapp unter die Bahnsteigkante. Um das sichere Arbeiten der Feuerwehr zu gewährleisten, wurde die Kreuzung Zeppelinstraße / Geschwister-Scholl-Straße / Auf dem Kiewitt bis 16:30 Uhr abgesperrt. Während der Busverkehr weiträumig über Sanssouci umgeleitet wurde, war für die Tram an der Haltestelle Feuerbachstraße bzw. Bhf. Charlottenhof Schluss. Stadteinwärts stauten sich die Wagen 425, 422 und 423 auf den Linien 91 und 94.

Nachtrag vom 08.07.2012: Laut einem Bericht der PNN war das Ausmaß der Überschwemmung erheblich größer, als es der Beitrag oben vermuten lässt. Der Regenwassersee hatte tatsächlich bereits seit 15:00 Uhr die gesamte Kreuzung unter Wasser gesetzt.

Es war dieser "See", der ein Fortkommen der Tram verhinderte. Zum Zeitpunkt der Aufnahme erfolgte gerade die Freigabe der Strecke. Offensichtlich war da der größte Teil des Wassers schon abgelaufen.


Die Sperrung der Zeppelinstraße betraf alle Verkehrsträger und es bildete sich vor allem aus Richtung Geltow ein kilometerlanger Stau.

Die Variobahnen 422, 425 und 423 bei ihrer Zwangspause an der Kreuzung Zeppelinstraße / Stiftstraße. In wenigen Sekunden wird 422 seine Fahrt jedoch fortsetzen können.

422 ist bereits abgefahren, als 425 noch mit offener Tür wartet.