Donnerstag, 12. Juli 2012

Rathaus prüft Sicherungsmaßnahmen für Tram-Haltestellen

 "Ausstieg auf der Fahrbahn" heißt es warnend auch an der Haltestelle Nauener Tor. Autofahrer werden dadurch nicht gebremst.

Nach dem schweren Unfall an der Haltestelle Im Bogen am 26.06.2012, in dessen Folge ein vierjähriges Mädchen gestorben war, will die Stadtverwaltung nun Maßnahmen zum besseren Schutz der Fahrgäste ergreifen. Ein Autofahrer hatte, nachdem er schon zuvor durch aggressiven Fahrstil aufgefallen war, den Haltestellenbereich durchfahren, obwohl eine Straßenbahn dort zum Fahrgastwechsel hielt. Das Mädchen, welches mit seiner Mutter auf die Fahrbahn trat, wurde von dem BMW erfasst und meterweit durch die Luft geschleudert. Obwohl noch am Unfallort reanimiert, erlag das Kind wenige Tage später seinen Verletzungen.

In Potsdam ist das Straßenbahnnetz weitgehend auf eigenem Gleiskörper angelegt und auch die meisten Haltestellen im Innenstadtbereich haben eigene Bahnsteige, die einen querungslosen Fahrgastwechsel ermöglichen. Problematisch sind allerdings viele Haltestellen in der Friedrich Ebert-Straße, die Haltestelle in der Charlottenstraße in der Berliner Straße und eben auch die Haltestelle Im Bogen.

Im Rathaus geht man nun daran, zu prüfen, mit welchen Maßnahmen die aussteigenden Fahrgäste vor unachtsamen Autofahrern geschützt werden können. Die Überlegungen reichen von weiteren Markierungen und Schildern bis zum Aufstellen von Ampelanlagen an diesen Haltestellen (zwar hat auch die Unfall-Haltestelle Im Bogen eine derartige Ampelanlage, diese war jedoch vier Minuten vor dem Unfall automatisch für die Nacht deaktiviert worden).

Besonders in der Kritik stehen erneut auch die sogenannten Kap-Haltestellen, die in der Berliner Straße neu eingerichtet wurden und dort die Haltestelleninseln ersetzt haben. Eine derartige Haltestelle wird derzeit auch am stadteinwärtigen Halt in der Dortustraße eingerichtet, hier gab es zuvor jedoch keine Insel. Kritiker bemängeln, die Autofahrer würden diese Haltestelle als solche nicht wahrnehmen und einfach durchfahren. Möglicherweise würde eine rote oder gelbe Markierung der Fahrbahn in Verbindung mit einer Ampelanlage diese Haltestellen sichern helfen. Man darf gespannt sein, zu welchem Ergebnis die Politik kommen wird.

4 Kommentare:

  1. Unglaublich!!! Im Text spricht man von "unachtsamen Autofahrern". Ich fasse es fast nicht! Unachtsam bin ich, wenn ich beim rückwärts ausparken eine Kante nicht sehe. Wenn ich mich an einem haltenden Fahrzeug vorbeidrängel' und in eine Gruppe von aussteigenden Fahrgäste rase - wär ich alles mögliche - aber nicht "unachtsam"! Bin kein Rechtsgelehrter, aber ich würde als Laie schon Vorsatz unterstellen. Unglaublich - aber typisch Potsdam!!! =(

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  2. Unachtsam ???? das ist in meinen Augen schon GROBER Vorsatz... man sieht doch wohl, dass auf der Straße ne Tram steht und da Leute ein und aussteigen..somahl das die Logik schon voraussetzt...warum steht die Tram sonst da wenn weit und breit kein Grund zu sehn ist...??
    Ich bin Busfahrer, erlebe Tag für Tag den Straßenverkehr und weiß manchmal wirklich nicht warum manche Autofahrer auf die Straße gelassen werden. Bei einige lag der Führerschein wohl unterm Weihnachtsbaum oder sie hatten Glück im Lotto.

    Natürlich gibt es auch die Anderen...die auch mal warten, obwohl sie nicht müssen.

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  3. Man will ja auch gar nicht alle über einen Kamm scheren, aber an manchen Tagen muss man echt dankbar sein heil nach Hause gekommen zu sein, egal ob als Fußgänger, Radfahrer oder Autofahrer.
    Ich muss mein beiden Vorrednern recht geben, das ist grob fahrlässig. Wenn eine Tram hält, hat man stehen zu bleiben. Das war nicht nur im Osten so, das lernt man auch heute noch in der Fahrschule.
    Mir wird einfch nur schlecht, wie jetzt alle in der Stadt einen Kopf machen - so lange bis das nächste Thema kommt. Fakt ist, das der Autofahrer richtig Mist gebaut hat, warum sagt das eigentlich keiner in aller Deutlichkeit?
    Ich verstehe auch die Kritik an den Kap-Haltestellen. In der Berliner Straße stehen doch Schilder, die darauf hinweisen.

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  4. Ich muß meinen Vorrednern echt recht geben.
    Wenn er schon vorher Aggressiv aufgefallen ist dann ist das ja schon Vorsatz finde ich.
    Natürlich kann mal mal nicht gut drauf sein aber im Straßenverkehr habe ich verdammt noch mal Sorgfalt walten zu lasen.
    Vorallem wie schon gesagt lernt man das schon in den Fahrschulen.
    "Gegenseitige Rücksichtname"
    Wir sind alle nicht von Fehlern frei aber wenn wir alle diesen Grundsatz beherzigen würde es Wehniger Unfälle geben, vor allem solche schrecklichen.
    Ich habe selber eine Tochter in fast diesem alter und kann nur sagen wenn ich einen solches Arschloch kriegen würde kann ich für nichts garantieren. Leider ist selbstjustiz in solchen fallen verboten. Und was passiert solchen Leuten? Bewährung Du du und dürfen dann auch noch weiter fahren, Leck mich am Arsch das ist doch scheiße.

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