tram2000.de hat mal wieder Urlaub gemacht (und das
Straßenbahn-Ereigniss des Jahres in Potsdam verpasst) und natürlich blieb die schönste Zeit des Arbeitsjahres nicht ohne Straßenbahnbezug. Hier also ein paar Eindrücke aus dem wunderschönen Bayern mit seinen Betrieben in München und Nürnberg.
Beginnen wir unsere kleine Rundfahrt am HBF in München. Hier R 3.3 2202 auf einer der beiden Stammlinien dieses Fahrzeugtyps, der Linie 20. Im Hintergrund die 1960 eröffnete Halle des Hauptbahnhofes.
Die Prielmayerstraße verbindet den Bahnhofsvorplatz mit dem Karlsplatz. 2215 passiert soeben das Bayerische Justizministerium.
Die Maximilianstraße ist eine der vier Prachtstraßen Münchens aus dem 19. Jahrhundert und vereint Elemente verschiedener Stilepochen wie Neogotik und Renaissance. Die berühmte Straße ist Refugium der Linie 19, die als eine der wichtigsten West-Ost-Linien Münchens die Maximilianstraße auf der gesamten Länge durchfährt und hier von R 2.2 2101 bedient wird. Der Wagen ist der erste Serienwagen dieser Baureihe und stammt aus dem Jahre 1994.
Im Oktober 2009 gab die MVG die Modernisierung von 50 Fahrzeugen (2120–2170) des Typs R 2.2 in Leipzig Auftrag. Die Wagen sollen so für weitere 15 bis 20 Jahre einsatzbereit gehalten werden. Hier treffen wir einen der als R 2.2b bezeichneten Wagen (2149) am Maxmonument, einem großen Denkmal zu Ehren des bayerischen Königs Maximilian II.
Am Maximilianeum, seit 1949 Sitz des Bayerischen Landtages, treffen wir auf R 2.2 2165 in der früher typischen Lackierung. Heute ist diese Farbgebung schon fast selten geworden in München.
Viel häufiger trifft man heute diesen Anstrich: blau-silber sind die neuen Hausfarben der MVG. 2143 am Maxmonument. Die Wendeschleife befindet sich direkt im Straßenraum der Maximilianstraße.
An der Haltestelle Isartor wartet Niederflur-Großvater 2103, Bj. 1994, auf seine Abfahrt Richtung Effnerplatz.
Sie waren einst das Gesicht der Straßenbahn in München, die zwischen 1967 und 1969 ausgelieferten Wagen der Baureihe P. Mit etwas Glück kann man einen dieser heute seltenen Züge im Linienverkehr zu Gesicht bekommen. Hier 2028 + 3014 am Sendlinger Tor, einer zentralen Haltestelle und Wendeschleife im Zentrum der bayerischen Hautstadt.
Auch Variobahnen hat München zu bieten, die in München als Baureihe S bezeichnet werden. Hier 2319 am Hauptbahnhof.
Zum Abschied aus München noch einmal ein R 3.3 vor dem Karstadt-Kaufhaus am Bahnhof.
Weiter geht es nach Nürnberg, wo den Straßenbahnfreund vor allem das historische Depot St. Peter interessieren dürfte. Dem glücklichen Fotografen präsentierte sich die Garnitur aus dem 1904 gebauten Triebwagen 204 und seinem 1906 gebauten Beiwagen 336.
336 war seit seiner Ausmusterung 1958 aller Aufbauten beraubt und als Sandlore im Einsatz. Zwischen 2010 und 2012 wurde er im polnischen Krakow wiederaufgebaut.
1935 wurde Triebwagen 876 von MAN gebaut und tat bis 1976 seinen Dienst. Bereits 1979 wurde er als Museumswagen rekonstruiert.
Sein Beiwagen 1258 stammt hingegen aus den 50er Jahren und ist einer von sage und schreibe fünf in Nürnberg erhaltenen Fahrzeugen seiner Art.
Im edlen Design der 60er Jahre präsentiert sich Triebwagen 250 mit seinem Beiwagen 1556.
Natürlich hat Nürnberg auch Linienverkehr zu bieten. Hier trifft man auch die gleichen Fahrzeugtypen wie in München. Etwa diesen GT6N auf der ziemlich steilen Abfahrt am Neutorgraben unterhalb der Burg.
Auch diesen Wagentypen haben wir bereits in München gesehen. In Nürnberg wird er als GT8N bezeichnet. Hier 1126 ebenfalls am Neutorgraben.
Die Stadtmauer von Nürnberg (im Hintergrund der Schlayerturm) ist, wenn auch zum Teil stark restauriert bzw. wiederaufgebaut, fast komplett erhalten geblieben und umgibt die Altstadt bis heute. Vor dieser schönen Kulisse sehen wir GT6N 1013 an der Haltestelle Hallertor.
Für das oben bereits erwähnte Straßenbahnmuseum wirbt 1105, der hier soeben die Haltestelle Hallertor erreicht.
An den "Adler" erinnert 1113 mit seiner Aufschrift. Der Adler war die erste Lokomotive, die kommerziell erfolgreich im Personenverkehr in Deutschland fuhr. Das Eisenbahnfahrzeug wurde 1835 von den britischen Eisenbahnpionieren George und Robert Stephenson konstruiert und an die Bayerische Ludwigsbahn für den Betrieb zwischen Nürnberg und Fürth geliefert. Die offizielle Eröffnungsfahrt der Bahn fand am 7. Dezember 1835 statt.