Die Straßenbahnlinie 96 der BVG war eine von dreien, die die Stadtgrenze Berlins überfuhr. Vom Bahnhof Tempelhof aus machten sich die Züge dieser Linie auf den 22 km langen Weg bis zur Schleuse in Kleinmachnow. Doch nicht nur die BVG war am Betrieb der Linie beteiligt. Als Spätfolge der Währungsspaltung wurde die Strecke von der BVG-West ab dem 14. Oktober 1950 nur noch bis zur Sektorengrenze geführt, also bis zur Berliner Straße in Lichterfelde-Süd. Die KWU Potsdam organisierte mit Bussen den Inselverkehr zwischen Teltow Seehof und dem S-Bahnhof Stahnsdorf (nahe dem Waldfriedhof), da keine Straßenbahnwagen auf der Strecke verblieben waren. Erst ab 18. Dezember 1950 konnte der Straßenbahnverkehr mit geliehenen Fahrzeugen aus Woltersdorf und Straußberg wieder aufgenommen werden. Das KWU Potsdam gab die Verantwortung für diese Strecke ab dem 22. Dezember 1950 an die BVG-Ost, die den Inselbetrieb noch bis zum 1. November 1961 weiterführte. Der Mauerbau setzte der Straßenbahn in Teltow, Stahnsdorf und Kleinmachnow dann eine Ende.
Neben Schienenresten in Stahnsdorf und Teltow, sowie vereinzelten Fahrdrahthaltern an Hauswänden, kann man in Teltow seit einigen Jahren auch wieder einen echten Straßenbahnwagen sehen. An der Kreuzung Potsdamer Straße / Elbestraße steht der restaurierte TM36 3587. Der Wagen war bis 1967 auf West-Berliner Gleisen unterwegs und wurde dann von einem Textilfabrikanten erworben. Seit 1971 schmückte er das Garagendach des Unternehmers. 1996 wurde der Wagen instandgesetzt und nach Teltow überführt, wo er nun leider unter freiem Himmel sein Dasein fristet.
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