Dienstag, 21. Juni 2011

Mit der Tram durch Irkutsk

Genau 5766 Kilometer Luftlinie liegen zwischen Potsdam und der sibirischen Stadt Irkutsk. Die 1661 gegründete Stadt an der Angara, ist eines der touristischen Zentren Russlands, was nicht nur an seinen malerischen Holzhäusern liegt, die überall in der Stadt anzutreffen sind, sondern vor allem am nahe gelegenen Bajkal-See.

Für Freunde der Straßenbahn hat Irkutsk ebenfalls einiges zu bieten.Das 1947 eröffnete Netz wird heute von sechs Linien bedient. Vorhanden sind 82 Wagen der Typen KTM-5 (73 Stück), KTM-8 (1) und KTM-19 (8), die sechs Linien bedienen. Das Netz umfasst 23,4 km und befindet sich in recht unterschiedlichem Zustand. Gleiches kann auch vom Wagenpark gesagt werden. Die seit Juli 2010 neu geschaffene Hauptwerkstatt hat inzwischen zahlreiche Wagen modernisiert.

   

Berühmt ist Irkutsk für seine zahlreichen Holzhäuser, die teilweise 250 Jahre alt sind. Wesentlich jünger ist KTM-19 Nr.225, der hier die Ulica Stepana Rasina passiert. Der Wagen wurde 2008 geliefert.

Dichtes Gewühl herrscht am Zentralen Markt. In der Ulica Timiryaseva bahnt sich 220 seinen Weg.

Irkutsk war einer der Orte, in die die aufständischen Dekrabristen verbannt wurden. Der Name der Straße, die 218 hier durchfährt, erinnert an die Ereignisse vom Dezember 1825 - Ulica Dekabrskich Sobytii (Straße der Dezemberereignisse).

Noch einer der neueren Wagen, KTM-19 Nr. 218, hier kurz hinter der Kreuzung mit der Ulica Sowetskaja. Die Waggonfabrik in Ust-Kataw hatte diesen Wagentyp einst mit Siemens und der DÜWAG entwickelt.

Auch Wagen 217 hat den Zentralen Markt erreicht und muss sich nun durch die verstopfte Ulica Timiryasova quälen.

Eine Zwangspause mussten die Wagen am frühen Nachmittag des 18.06. einlegen, nachdem zwei Autos in einer Ausfahrt zusammengestoßen waren und die Gleise blockierten. Hier KTM-5 171.

Neben den bereits gesehenen blauen und roten KTM-5 kommen auch Wagen in grüner Lackierung zum Einsatz. Hier 145 in der Ulica Stenki Rasina.

Die Irkutsker Tram eignet sich hervorragend zur Stadtrundfahrt. Hier KTM-5 134 vor der Charlampiewskaja-Kirche an der Ulica Gorkogo.

Und noch einmal 134, diesmal an der Haltestelle "Dekabristenmuseum".

Holzhaus an Holzhaus und ein Feuermeldeturm aus Backstein - eine ideale Kulisse für KTM-5 Nr. 197 in der Ulica Timiryazeva.

Eigentlich hatten drei KTM-8, eine Fehlkonstruktion der frühen 90er Jahre, Irkutsk 1992 erreicht. Zwei der Wagen wurden inzwischen zu Kranwagen umgebaut und nur 208 ist weiter in Betrieb. Hier steht er als Reserve vor dem Straßenbahndepot.

In der Deputatskaja Ulica begegnen sich diese Beiden Wagen der Linie drei. Trotz des Samstags herrschte reger Verkehr auf allen Linien.

Soeben hat 205 die Angara überquert und erreicht nun wieder das östlich des Flusses gelegene Stadtzentrum.

350 Jahre alt wird Irkutsk in diesem Jahr, worauf viele Plakate hinweisen. Hier KTM-5 205 vor einem dieser Banner in der Ulica Lenina.

Während 205 noch im Stau steckt, hat 215 frei Fahrt. Die Bahnen sind nicht niederflurig, das Haus im Hintergrund aber schon.

Nur durch ein Loch in der Betonwand gelangen Aufnahmen vom Straßenbahndepot. Hier der "Spez-Wagon" SW-4 und dahinter der aus einem KTM-8 umgebaute Kranwagen SW-5.

Beindruckend einfach ist die Beschilderung der Wagen.

Zum Abschluss noch ein Bild aus dem inneren des KTM-5 219. Wie überall in Russland nutzen vor allem ältere Damen die Straßenbahn.



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