Potsdams Norden wächst und wächst und das Straßenbahn mit ihm, jdenfalls wenn es nach dem Willen der ViP geht.
Potsdams Straßenbahnnetz ist in den 25
Jahren nah der Wende erheblich gewachsen: Drewitz, das Kirchsteigfeld
und das Bornstedter Feld sind inzwischen mit der Straßenbahn
erreichbar. Während viele andere Verkehrsbetriebe im Land
Brandenburg immer mal wieder laut über die Abschaffung ihrer Tram
nachdenken, geschieht in Potsdam das Gegenteil. Zwar scheinen die
Projekte zum Anschluss von Golm, Teltow oder Rehbrücke erst einmal
nicht weiter verfolgt zu werden, im Potsdamer Norden aber gibt es Bewegung. Wie die PNN heute berichtet, prüft der Verkehrsbetrieb
Potsdam den Bau einer neuen Tramstrecke bis zum Entwicklungsgebiet
Krampnitz nebst möglicher Verlängerung bis Fahrland. Derartige
Pläne stellte jedenfalls der Geschäftsführer der ViP, Oliver
Glaser, am Dienstagabend im Bauausschuss vor. Man erarbeite derzeit
eine Nutzen-Kosten-Analyse erarbeitet mit deren Hilfe man bis zum
Sommer feststellen will, ob sich ein solches Vorhaben rechnen würde.
Vom Campus Jungfernsee, der bis 2017/18an das Straßenbahnnetz angeschlossen wird, ginge es dann entlang der
Bundesstraße 2 bis nach Krampnitz. Hier entsteht derzeit eine neues
Wohngebiet auf dem Territorium eines früheren Kasernengeländes. Auf
dem 125 ha großen Areal sollen Wohnungen für 3.800 Menschen
geschaffen werden. Auch der Anschluss der Wohngebiete in Fahrland ist
angedacht, so dass letztlich von einer ca. fünfeinhalb Kilometer
langen Neubautrasse ausgegangen werden könnte.
Problematisch ist hingegen die Querung
der beiden Nedlitzer Brücken. Wie die PNN schreibt, sei der Bau
einer eigenen Trambrücke zu hoher Kosten ausgeschlossen und die
Straßenbahngleise müssten auf den bestehenden Übergängen einen
Platz finden. Für dieses Nadelöhr sind zwei Varianten angedacht.
Zum einen die eingleisige Querung der Brücken oder eine Verlegung
des Fußgänger und Radverkehrs auf eine eigene Brücke. Dies würde
den Straßenquerschnitt so erweitern, das eine zweigleisige Trasse
möglich wäre.
Realisiert werden könne das Projekt
frühestens in zehn Jahren, da allein drei bis vier Jahre für die
zahlreichen Untersuchungen und Gutachten benötigt würden. Hierauf
würde ein bis zu zwei Jahre dauerndes Planfeststellungsverfahren
folgen, auf dessen Basis Baurecht erteilt werden würde. Bis zur
Eröffnung der Trasse würden daher auch bei reibungslosem Ablauf
acht bis zehn Jahre vergehen.
Dass die Trasse für die
Krampnitz-Linie freigehalten wird, hatten die Potsdamer
Stadtverordneten bereits im April 2013 beschlossen. Kurz zuvor hatte
Potsdams Oberbürgermeister Jann Jakobs das Verhältnis von Kosten
und Nutzen für den Ausbau bis Krampnitz noch für zu gering
gehalten und den Ausbau abgelehnt.
Alle Blog-Berichte zu den Planungen rund um neue Linien finden sich unter dem Schlagwort "Neue Linien".
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