Nachdem bereits am letzten Freitag die Tarifverhandlungen zwischen dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) und der Vereinigten Dienstleistungsgewerkschaft ver.di ergebnislos verliefen, ist seit heute Morgen 3:00 Uhr der Öffentliche Nahverkehr in weiten Teilen Brandenburgs eingestellt. Der Warnstreik der Bus und Straßenbahnfahrer betrifft neben den Verkehrsbetrieben Potsdam auch die Beelitzer Verkehrs- und Servicegesellschaft mbh, die Havelbus-Verkehrsgesellschaft, die Busverkehr Oder-Spree GmbH und Busverkehr Märkisch-Oderland GmbH sowie die Barnimer Busgesellschaft mbH.
Verd.di möchte mit dem Warnstreik „Druck auf die Arbeitgeber machen“, wie Marco Pavlik, ver.di-Verhandlungsführer sagt. Als ihre Hauptforderungen nennt die Gewerkschaft „mit einer Laufzeit von 12 Monaten alle Entgelte um 120 Euro Brutto erhöhen“. Wie die Gewerkschaft weiter mitteilte, verdienten viele Bus- und Straßenbahnfahrer lediglich 1.808 Euro Brutto plus Zuschläge für Wochenend- und Feiertagsdienste. „Die Löhne im Nahverkehr in Brandenburg liegen im bundesweiten Vergleich der Branche im unteren Mittelfeld und müssen deutlich angehoben werden. Bus- und Straßenbahnfahrer in haben Dienstschichtlängen von bis zu 12 oder 13 Stunden am Tag.“
Bei den Fahrgästen wirbt die Gewerkschaft um Verständnis, vor allem für die sehr knappe Vorankündigung. Der Warnstreik war nur wenige Stunden vor seinem Inkrafttreten bekannt gegeben worden. In Potsdam fuhren nach Angaben der Gewerkschaft heute Morgen keine Straßenbahnen und Busse der ViP. Lediglich Linien, die von privaten Busunternehmen bedient werden rollten. Ab 15:00 Uhr soll die Arbeit wieder aufgenommen werden. Da kein Fahrzeug seit der Frühschicht ausgerückt ist, wird es auch nach Streikende noch einige Zeit dauern, bis alle Fahrpläne wieder eingehalten werden können.
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