Mittwoch, 16. März 2011

Golm-Tram weiter in der Kritik

Ein Nutzen des Ausbaus der Straßenbahn nach Golm sei auch für die dort angesiedelten Institute der Max-Planck-Gesellschaft und der Frauenhofer Gesellschaft nicht ersichtlich. Dies erklärten laut Angaben der heutigen MAZ die beiden Direktoren der Institute. Da sich die Verkehrsströme vor allem aus Berlin und dem Potsdamer Umland bilden, sei eine direkte Anbindung der Landeshaupstadt im vorgesehenen Maße nicht notwendig. Die Kosten-Nutzen-Rechnung fiele negativ aus und man fordere ein Gesamtkonzept für die Anbindung des Standortes.

Der Kreis der Gegner des Projektes wächst damit weiter. Bereits Anfang des Monats hatte sich eine Bürgerinitiative gegen den Bau der Tram ausgesprochen und auch die SPD in den betroffenen Ortsteilen ist gegen den Netzausbau. Ein Gutachten eines Ingenieurbüros im Auftrag der ViP hatte hingegen ergeben, dass die Tram kosteneffektiv gebaut und eingesetzt werden könne.

tram2000.blogspot hat heute eine Umfrage zu diesem Thema gestartet. In der Menüleiste rechts kannst Du abstimmen.

4 Kommentare:

  1. Die Straßenbahn nach Golm ist eine reine Planung und nicht mehr. Das ganzen Gezeter in der Presse kann ich nicht nachvollziehen.

    Es gibt bisher weder einen Beschluss der Stadtverordneten, noch ein beendetes Planfeststellungsverfahren oder gar eine Ausschreibung für den Bau. Wie der Ortsbeirat auf die Idee kommt, der Bau könne 2012 beginnen müsste mal einer erklären. Meiner Meinung völlig ausgeschlossen. Auch die Begründung, man würde die Kosten von irgendwelchen Projekten nehmen, ist mehr als zweifelhaft und zeugt lediglich von wilder Panikmache und nicht mehr.

    Die Sztraßenbahn nach Golm kann frühstens 2015 gebaut werden und würde dann ca. ein Jahr später in Betrieb gehen.

    Erstaunlich das Parteien wie die SPD das nicht von alleine bemerken, dass Ihre Panikmache völlig unsinnig ist.

    AntwortenLöschen
  2. Das als reine Panikmache abzutun, ist kurzsichtig. es geht derzeit um die Weiterentwicklung des Nahverkehrskonzepts für Potsdam. Und wenn da solche Projekte eingefügt werden, so stehen die dann jedes Jahr neu auf der Agenda und man muss immer wieder neu argumentieren.

    Jetzt ist genau der Zeitpunkt, und das haben die aufmerksamen unter den Lokalpolitikern (und das sind bedauerlich wenige!) richtig erkannt, wo man Entscheidungen für die nächsten Jahre trifft. Also ist es wichtig, jetzt die Weichen für die nächsten Jahre zu stellen. Ansonsten wird es nämlich heißen: 2011 haben wir das beschlossen, damals hat keiner etwas gesagt.

    Been there , done that. Die Erfahrungen mit der Stadtverwaltung in Potsdam sind leider eindeutig. Wehret den Anfängen ist da reiner Selbstschutz.

    AntwortenLöschen
  3. hier zeigt sich wieder die verkehrsplanerische Rückständigkeit Deutschlands, dem Land der freien fahrt für freie Bürger. Die Zeichen der Zeit stehen auf Klimaschutz, aber die Partei des Autokanzlers favorisiert immer noch den Verbrennungsmotor und Individualverkehr: siehe gestopptes Stadtbahnprojekt Hamburg nach dem Wahlsieg der SPD, Kampf der SPD-Opposition in Frankfurt/Oder gegen die Tram-Linie nach Slubice, u.s.w.. Weltweit erlebt die Klima schonende Tram eine Renaissance, außer in Deutschland.

    Während des Lebenszyklus einer elektrischen Straßenbahn sind mindestens drei bis vier Generationen von Omnibussen produziert und wieder verschrottet worden, einmal ganz davon abgesehen, dass eine Bahn die Kapazität mehrerer Busse ersetzten kann.

    AntwortenLöschen
  4. Klimaschutz ist zum Beispiel auch direkt verbunden mit verbauten Investitionen. will sagen, jeder Euro ist mit CO2 belastet, egal, was damit gebaut oder gekauft wird. Und hier geht es doch gar nicht um die Konfrontation Straßenbahn - Auto. Es geht darum, dass es nach Golm bereits modernisierte Bahngleise gibt. Auf denen fahrende Züge können die Bedürfnisse der Golmer Pendler perfekt lösen. Die geplante Straßenbahn ist dazu zu langsam und kann die Verkehrsspitzen gar nicht abbauen.

    Grotesk geradezu ist: Das Konzept der Wissenschaftstram,also die Verbindung der Standorte der Uni, geht schon gar nicht aufgrund der langen Fahrtzeiten. Wenn 30 Minuten zwischen Vorlesungen bleiben, schafft das zwischen Griebnitzsee und Golm nur die Regionalbahn. Eine Straßenbahn ist dann gerade von Golm im Stau auf der Zeppelinstraße gelandet. Das ist übrigens auch der Knackpunkt an der gesamten Idee: Die Trasse ist viel zu oft auf der Straße geführt, von Naturschutzgebieten und Häusern mal ganz abgesehen.

    Wir wollen eine Bahn. Aber bitte bedarfsgerecht, also die Regionalbahnanbindung nach Berlin, und nicht ein teures Projekt, um unfähige Lokalpolitiker zu befriedigen. Was da aus dem Magistrat kommt, spottet, wie meist. jeder Beschreibung. Was die Stadt von Bürgerbeteiligung hält, beweist der Bürgerhaushalt: Eine peinliche Posse ohne realen Nutzen. Leider typisch für Potsdam.

    AntwortenLöschen