Montag, 19. November 2012

Keine Tram nach Golm. Keine finanziellen Anstrengungen für Fahrgastsicherheit

Den tramkritischen Bewohner der Stadteile Golm und Eiche dürfte ein Stein vom Herzen fallen, ihre ländliche Idylle bleibt unbeschadet. Wie die MAZ heute berichtet, ist die Straßenbahntrasse zum Uni-Standort in Golm, jedenfalls was das Verkehrskonzept der Stadt bis 2020 angeht, gekippt. Die Stadtverwaltung hat die Pläne zu einem Ausbau der Straßenbahn von Charlottenhof über den Campus Neues Palais nach Golm mit Zustimmung der Politik aus ihren Planungen herausgenommen. Eine Alternative für die stets überfüllten Busse Richtung Uni wurde hingegen nicht angedeutet.

An finanziellen Mitteln der Stadt scheitern bisher die sogenannten „Schlafampeln“, die Fahrgäste an den neuen Kap-Haltestellen schützen sollen. Zwar hatten Stadt und ViP zugesichert, die Sicherheitslage an den neuen Haltestellen in der Berliner Straße zu verbessern, Geld für die Ampeln, die automatisch bei Einfahrt einer Tram auf „rot“ schalten ist jedoch nicht vorhanden. Da Autofahrer die Haltestellen oftmals übersehen, sei es immer wieder zu „brenzligen“ Situationen gekommen, 
berichtet die PNN heute.


Möglicherweise würde aber auch eine farbige Markierung der Fahrbahn schon ausreichen und eine Wiedereinführung des Warnhinweises vor einer Haltestelle, so wie er zu DDR-Zeiten üblich war.

Hier eine Variante, wie sie in Russland bei heute zum Einsatz kommt.

5 Kommentare:

  1. Naja, die Busse nach Golm sind fast immer eher leer, abgesehen von einzelnen Kursen zu den Schulanfangszeiten, das Problem gibt es aber in ganz Potsdam. Zudem ist der geplante Verkehr, so zumindest eine vom VIP unterstützte Diplomarbeit zum Fahrplan, sogar weniger leistungsfähig als die derzeitig verkehrenden Busse. Dafür dann sicherlich deutlich mehr als 40 Millionen Euro (zuzüglich der Kosten für den "Dorfumbau") auszugeben, ist angesichts leerer öffentlicher Kassen nicht sinnvoll zu vermitteln.

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  2. Wer den alten Nahverkehrsplan gelesen hat, der weiß, dass es dort keine Verbindlichkeit hinsichtlich eines Ausbaus nach Golm gab, das Thema war dort vielmehr offen.

    Offenbar ist aber der Bau von drei neuen Strecken

    - Friedrich Engels Straße - Großbeerenstraße - Stern
    - Nordast Bornstedt ggf. bis Krampnitz und
    - Golm

    ohnehin nicht bis 2020 in Potsdam zu realisieren. Im Bedeutungsgefüge musste Golm dann als offenbar nachringige Strecke weichen.

    Über 2020 hinaus ist das letzte Wort in der Sache sicher noch nicht gesprochen. Mit der weiteren Bebauung in Eiche und Golm wird das Thema auch wieder an Bedeutung gewinnen. Sinnvoll wäre, das Vorhaben etappenweise anzugehen. Ein Anschluß des Neuen Palais wäre dann der erste Schritt und unter verschiedenen Aspekten sinnvoll. Zudem wird das Thema Straßenbahn Golm auch unter einem neuen Aspekt womöglich schneller als gedacht wieder Bedeutung gewinnen: Die aktuelle Forderung nach der Sperrung der Maulbeerallee für Busse wird dauerhaft auch die Vip unter Zugzwang setzen.

    Langfristig - auch mit Blick auf das Gesamtverkehrsnetz der Landeshauptstadt - wird der Straßenbahnanschluß nach Golm vermutlich kommen. Auch der Bahnhof Golm kann zunehmend gesamtstädtische Bedeutung erlangen, so dass auch dorthin leistungsfähige Verbindungen benötigt werden.

    Leider hat der OB auch beim Thema Golm nicht erkannt, dass die Straßenbahn dorthin auch unter einem anderen Aspekt Bedeutung hat - das Thema hat Signalwirkung für die anderen eingemeindeten Ortsteile hinsichtlich der Verkehrsanbindung. Und damit steht es in den neuen Ortsteilen ansonsten ja nicht allzu gut. Und was Krampnitz anbelangt, so ist das durchaus die richtige Überlegung, die dortigen Flächen an das Straßenbahnnetz mit der kommenden Wohnbebauung anzuschließen. Doch vermutlich stellt sich hier noch mehr als bei Golm die Finanzierungsfrage insbesondere für die Brückenbauten.

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  3. Was die Finanzierung anbelangt, so muss die Verwaltung auch bedenken, dass Infrastrukturinvestitionen der öffentlichen Kassen dem Wirtschaftsstandort Potsdam (und dies würde gerade auch für Unternehmensansiedlungen in Golm gelten) dienen. Wenn man bedenkt, wie anderswo im Brandenburger Land das Geld planlos versenkt wird, für die wachsende Landeshauptstadt und den sinnvollen Ausbau ihres ÖPNV dann aber die Mittel fehlen, so ist dies nicht nur ärgerlich sondern läßt vor allem auch die Frage nach der Kompetenz der Entscheidungsträger in den Vordergrund treten.

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  4. Irgendwie gewinnt man den Eindruck, hier schreiben Menschen, die theoretische, aber keine reale Kenntnis der Gegebenheiten haben.

    1. Fahren die Busse nach Eiche nach einem kurzen Intermezzo nicht durch die Maulbeerallee, sondern verbinden auch das neue Palais mit Golm, dienen also als Verbindung zwischen den Standorten der Uni. Seitdem diese alte Linienführung wieder bedient wird, ist es auch um die Klagen der Studenten ruhig geworden, denn das bedeutete die Rückkehr zum alten, doppelt so leistungsfähigen Angebot.

    2. ist das Potential zur Nutzung in Golm und Eiche begrenzt, es sei denn, die Stadt überrascht die dortigen Einwohner mit ganz neuen Planungen zur Bebauung der Natur. Mit den dadurch avisierten maximal 1.500 weiteren Einwohnern wird sich das Potential für Mitfahrer auf der Strecke nicht derart erhöhen, dass sich eine Straßenbahn irgendwie wirtschaftlich darstellen ließe, es fehlen schlicht über den Tag die Mitreisenden, selbst

    3. Wäre das im Gegensatz zum oben Behaupteten genau das falsche Signal für die neuen Ortsteile, wenn man alte wie Neues Palais und Eiche bedient und weiter nichts für den Nahverkehr in den neuen Ortsteilen tut. Abgesehen von der eingegangenen Verpflichtung wäre der Nordast zum Jungfernsee daher in diese Richtung sicher das Signal, das helfen würde. Wenn man hier dann entsprechende Anschlüsse an die Bahn durch geschickte Buslinien schafft, wäre in diesen Bereichen der Stadt viel gewonnen.

    4. Wenn man alle anderen Brandenburger zur Mittelverteilung befragt, kommt das genaue Gegenteil dessen heraus, was direkt oben geschrieben steht, dazu kommt, dass das Land sich klar bekannt hat, kein Geld in den ÖPNV zu investieren. Insofern können sich alle beruhigt zurücklehnen, denn es ist auch langfristig kein Geld für derartige Ideologieprojekte, dann letztlich sind die ÖPNV-Planungen aus der Stadtverwaltung Potsdams nichts anderes, vorhanden. Es geht in Potsdam wie immer nicht darum, was den Bürgern nützt, es geht darum, für die handelnden Personen Publicity zu schaffen (Beispiel: Fahrradautobahn in der Lindenallee) oder eben ein eigenes verkehrspolitisches Dogma zu befördern. Am ende ist wieder mal viel Geld versenkt, ohne Nutzen für die Betroffenen zu erzeugen. Schade!

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  5. Offenbar tut sich der Gegner der Straßenbahntrasse nach Golm hier schwer, die Tatsachen anzuerkennen:

    Busse in der Maulbeerallee - natürlich fahren da Busse. Bitte mal den Fahrplan abrufen.

    Einwohnerentwicklung . bitte mal die Lokalpresse lesen.

    Punkt 3 - Hier kann ich nicht ganz folgen, was zumindest auch an der sprachlich wenig gelungenen Ausdrucksweise liegt.

    Punkt 4 - Wenn keine Sachargumente mehr helfen, dann kommt es halt zu derartigen Äußerungen.

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