Sonntag, 19. Dezember 2010

Potsdam im Schnee

Seit Tagen hat Potsdam der Winter fest im Griff - die Tram bleibt cool. Hier ein paar Eindrücke vom Wochenende.

Der Zug aus KT4D, 161 und 248 in der Charlottenstraße.


Fast schon sibirisch wirken 156 und 256 bei der Abfahrt am Platz der Einheit.

Auch dichtes Schneetreiben hindert 155+255 nicht. Hier kurz vor der Haltestelle "Feuerbachstraße"

Zug aus den KT4Dm 151+251 beim Verlassen der Haltestelle "Schloß Charlottenhof"

Frei Fahrt für 149+249 in der Kastanienallee. Autos sind fast keine unterwegs an diesem Wochenende.

Die Paradestrecke der Potsdamer Tram. Hier mit dem Zug aus 143+144 in der weihnachtlich geschmückten Friedrich-Ebert-Straße.

Zum Abschluss noch der Zug aus 130 und 141, nein nicht in Novosibirsk, sondern am Platz der Einheit.

Samstag, 18. Dezember 2010

Vier Mann, vier Ecken

Eine Szene seltener Spontanität gab es heute Abend in der Geschwister-Scholl-Straße zu sehen. Wahrscheinlich wegen der Schneemassen am Fahrbahnrand hatte ein Autofahrer sein KFZ so dicht an den Straßenbahnschienen geparkt, dass der Zug der Linie 91 den Wagen nicht passieren konnte. Nachdem nun der Fahrer sich die Situation näher betrachtet hatte, fanden sich sogleich ein paar starke Männer unter den Fahrgästen, die zusammen dem Zwangshalt ein Ende bereiteten. Getreu dem Motto "Vier Mann, vier Ecken" wurde die Blechkiste beiseite getragen und die Fahrt konnte fortgesetzt werden. Neben dem Dank des Fahrers und der anderen Fahrgäste bekamen die Herren auch ein Dankeschön aus der Leitstelle übermittelt. Manche Probleme lassen sich eben doch mit Kraft und Spontanität lösen...

Donnerstag, 16. Dezember 2010

tram2000.de mit neuen Fotogalerien

Dank der Mitwirkung zahlreicher Autoren, kann www.tram2000.de nun endlich auch mit einer Sammlung historischer Straßenbahnfotos aus Potsdam aufwarten. Heute begann der Umbau der Galerien KT4D und Gotha-Zweiachser. In nächster Zeit werden weitere Bilder die historische Sammlung bereichern. Vorbeischauen lohnt sich also.


Besonderer Dank gilt für das Bereitstellen der Bilder: Aare Olander, Ivo Köhler, Matthias Pfeiffer und Chris Dombrowski. Solltest Du auch noch Bildmaterial der Potsdamer Straßenbahn haben, dass vor 1997 entstanden ist und der Meinung bist, dass man es einem breiten Publikum nicht vorenthalten sollte, so immer her damit.

Montag, 13. Dezember 2010

Potsdams Tram im Mittelpunkt des Interesses

Die letzte Woche hatte aus Straßenbahn-Sicht gleich zwei Höhepunkte, die die Presse auch zur umfangreichen Berichterstattung nutze. Da war zum einen die Vorstellung der neuen Vario-Bahn im Stadler-Werk in Pankow, über die PNN, MAZ und auch Potsdam TV (Video) berichteten. Zum anderen die Fahrten des Glühwein-Expresses der ViP, die vom KT4D-Prototypen 001 bewältigt worden sind und der PNN einen Bericht wert waren. Die Zeitung nutzte die Gelegenheit auch, um noch einmal Spenden für den Wiederaufbau von Lindner-Triebwagen Nr.9 einzuwerben.

Potsdams Neue in einer Animation der Stadler Rail AG.

Weitere Informationen zur Variobahn gibt es auf der Homepage des Herstellers.

Dienstag, 7. Dezember 2010

Potsdams neue Tram wird vorgestellt

Die erste Vario-Bahn der Firma Stadler, die derzeit im Berliner Werk der Firma produziert wird, kann am Dienstag der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Wie die PNN in ihrer heutigen Ausgabe berichtet, ist der Wagen im Rohbau fertig. Ab Herbst 2011 soll das erste der insgesamt zehn Fahrzeuge durch Potsdam rollen, acht weitere können bei Bedarf nach geordert werden (siehe auch hier). Die ViP hatte angekündigt, die Bahn vor dem ersten Fahrgasteinsatz zahlreichen Test zu unterziehen und sich mit der Inbetriebnahme Zeit zu lassen. Zuletzt war Kritik am Fassungsvermögen der Bahn aufgekommen. Probleme bei der Zulassung von Fahrzeugen derselben Bauart in München und Nürnberg verzögerten dort die Inbetriebnahme bzw. sorgten für eine Abstellung der Fahrzeuge.

Potsdams Neue wird am Dienstag in Berlin vorgestellt.
(Grafik: STADLER)

Sonntag, 5. Dezember 2010

Nauener Tor als Kriegsschauplatz

Das Mammutwerk "Die Befreiung", eine Koproduktion von Filmstudios der UdSSR, der VR Polen und der DDR wurde in den Jahren zwischen 1968 und 1971 gedreht und soll die Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus durch die Rote Armee dokumentarisch darstellen. Eine Bewertung des Films soll es es an dieser Stelle nicht geben. Für Freunde der Potsdamer Straßenbahn ist aber eine Szene interessant, die den Einmarsch der Roten Armee in Potsdam darstellt (Minute 08:40). Hier gibt es einen Straßenbahnwagen zu sehen, der in der Nauener Straße (Friedrich-Ebert Straße) auf der Seite liegt und von den russischen Panzern umfahren werden muss. Es handelt sich hierbei um einen Beiwagen der Firma Lindner (zweite Generation Potsdamer Straßenbahnwagen). Die Potsdamer Verkehrsbetriebe musterten genau in den Jahren, als der Film entstand eben diese Beiwagen aus, so dass es sich hierbei wohl um einen bereits zur Verschrottung ausgemusterten Wagen handelte, der so noch einmal einen großen Auftritt hatte. Historisch Potsdam - Tram related, Weltweites Netz (www)nicht korrekt ist hingegen der Anstrich. Als die Russen Potsdam im April 1945 einnahmen, waren die Wagen der Straßenbahn noch mit der sogenannten "Kakao"-Lackierung versehen, die erst 1950 durch die allseits bekannte Elfenbein-Lackierung mit roten Zierstreifen abgelöst wurde.


In Minute 8:40 ist der Potsdamer Beiwagen in einer Armada russischer Panzer zu sehen.

Auch die Szenen in Berlin zeigen einen Beiwagen (Minute 09:26). Der BW 1285 stellt eine Barrikade gegen russische Panzer dar, die allerdings kein wirkliches Hinderniss ist. Der Wagen wurde später zum Reko-BW 2180 (später 267 284) umgebaut (vgl: Hilkenbach; Kramer: Die Straßenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe 1949-1991), Transpress, Berlin 1997).




Mittwoch, 1. Dezember 2010

Unfall in der Berliner Straße

Gegen 17:00 Uhr kam es heute an der Ausfahrt des Ernst-von-Bergmann-Klinikums in Höhe der Holzmarktstraße zu einem Unfall zwischen einem PKW und dem Combino 407 „Basel“. Über den Unfallhergang ist nichts bekannt. Der Straßenbahnverkehr auf den Linien 93, 94 und 99 war für ca. 30 Minuten unterbrochen. Nach Aufnahme des Unfalls durch die Polizei setzte 407 seine Fahrt auf der Linie 94 mit leichten Blessuren im Frontbereich fort.

Ungleiche Verhältnisse - 407 konnte nach dem Crash seine Fahrt fortsetzen.
Ob das auch für den PKW galt?


Hinter dem Unfallwagen warteten bereits die nächsten Linienwagen. Hier 162+141 als Linie 93, dahinter der Zug der Linie 99 mit 143 an der Spitze. Auch die Nächste 94 (Zug 152+252) stand bereits in der Haltestelle "Schiffbauergasse / Uferweg" bereit.

Potsdamer ÖPNV ist seinen Preis wert

Ein bekanntes Online-Reiseportal hat, wie die MAZ heute berichtet, den Potsdamer Nahverkehr unter die Lupe genommen. Im Fokus des Tests, der in 93 Städten Deutschlands, Österreichs und der Schweiz durchgeführt wurden, standen vor allem die Preise für Tickets, die besonders von Touristen genutzt werden und die Ticketautomaten. Die ViP erhielt bei fast allen Kategorien ein „gut“ bis „sehr gut“. Das Monatsticket der ViP ist nach dem der Stadt Fürth mit 35,00€ pro Monat das Preiswerteste in Deutschland. Das bei Touristen sehr beliebte Tagesticket erwies sich ebenfalls als preiswert.

Deutlich kritisieren die Autoren der Studie aber die für das nächste Jahr angekündigte Preissteigerung von durchschnittlich knapp drei Prozent, die damit weit über der Inflationsrate von einem Prozent liege. Die MAZ zitiert die Autoren mit der Kritik, bei vielen Verkehrsunternehmen „gehören jährliche, deutlich über der Inflationsrate liegende Preiserhöhungen schon zum Ritual“ und die „Preistreiberei der öffentlichen Verkehrsmittel“ nehme „eine neue Dimension“ an.

Etwas verwunderlich erscheint der Test der Fahrkartenautomaten, die die Note „gut“ erhielten, weil sie deutsch und englisch sprächen. Die Tester haben offensichtlich keinen der Automaten in den Fahrzeugen der ViP verwendet, sprechen diese doch nur Deutsch und nehmen, auch zum Unmut vieler Touristen keine EC-Karten an. In den 90er Jahren war man da schon weiter, damals „sprachen“ die Automaten neben Englisch auch noch Französisch und sogar Russisch und auch die Automaten der viel gescholtenen Bahn AG sind im Vergleich zu Potsdam regelrechte Polyglotte.

Unrecht tut man der ViP allerdings mit Urteil, die Ansagen in Bussen und Bahnen wären nur einsprachig. Jedes Potsdamer Kleinkind weiß heute was ein „regional interchange point“ ist. Englischsprachige Touristen werden allerdings mit dem Hinweis „ViP Customer Service Center“ nichts anfangen können.