Samstag, 28. Januar 2012

Norwegen 2011

Bereits im August 2011 enstanden die nachfolgenden Bilder aus Norwegen, die ich Euch aber natürlich trotzdem nicht vorenthalten möchte.

Straßenbahn Oslo

Beginnen wir mit der Straßenbahn der Hauptstadt Oslo. Seit 1894 ist die Straßenbahn fester Bestandteil des Osloer Straßenbahnnetzes und die damals eröffnete Strecke zwischen dem Bahnhof und Majorstuen ist bis heute in Betrieb (Teil der Linie 19). Auf dem 131 Kilometer langen Netz werden insgesamt 72 Fahrzeuge eingesetzt, die wiederum sechs Linien bedienen (11,12,13,17,18 und 19). Der aktuelle Wagenpark, der zugegebener Maßen etwas vernachlässigt wirkt, besteht aus den DÜWAG-Gelenkwagen vom Typ SL-79 (Bj. 1982-84, 1989) und den niederflurigen und sehr massig wirkenden SL-95 (Bj. 1999-2004).





 

















Straßenbahnmuseum Oslo

Im Jahre 1960 entschied der Stadtrat von Oslo, dass die Straßenbahn eingestellt werden solle. Sechs Jahre später fanden sich Enthusiasten in der LTF (Lokaltrafikkhistorisk Forening) zusammen, die die Rettung der wertvollsten Straßenbahnwagen für die Nachwelt erreichen wollte. Man hatte das Beispiel von Bergen (siehe unten) vor Augen, wo nach der Einstellung der Tram  lediglich ein Fahrzeug erhalten werden konnte. Heute hat das Straßenbahnmuseum in Majorstuen eine sammlung von 56 Straßenbahn- bzw. Schienenfahrzeugen, 31 Bussen und auch eine Handvoll O-busse in der Sammlung. Die Entscheidung, die Straßenbahn abzuschaffen wurde übrigens 1977 revidiert.


Wagen 1013 ist zusammen mit seinem Beiwagen ein Vertreter der Wagen der "Ekebergbanen". Gebaut 1932 war er bis 1974 im Einsatz.


Bereits 1899 wurde Wagen Nr.6 gebaut. 1918 erhielt er geschlossene Plattformen und stand so bis 1961 im Einsatz.


Noch ein Jahr mehr hat der 1898 gebaute Wagen 8 auf dem Buckel, der auf der Holmenkollen-Bahn eingesetzt war. Bereist 1923 zum Arbeitswagen umfunktioniert, war er bis 1961 im Einsatz.

 
Wieder in den Ursprungszustand zurückversetzt wurde TW 32, BJ 1899. Schon 1918 war er als Arbeitswagen unterwegs und wurde 1924 zum Schneeräumwagen umgebaut. So überkebte er bis zu seinem Einsatzende im Jahre 1979.


 
Noch im Zustand seines letzten Einsatztages im Jahre 1967 präsentiert sich hier der 1913 gebaute Wagen 91. Derzeit wird er restauriert.


Weit gereist ist Wagen 121. 1922 gebaut war er 22 Jahre in seiner Heimat unterwegs, bevor ihn 1944 die Deutschen beschlagnahmten und nach München überführten. Später gelangte er nach Köln, wo er 1945 bei einem Bombenangriff beschädigt wurde. 1946 kehrte er nach Oslo zurück. Auch er präsentiert sich im Zustand der 60er Jahre,


  Ebenfalls restauriert wird derzeit der 1922 gebaute Wagen 149.


Natürlich gibt es im Museum auch Beiwagen zu sehen. Hier 220, Bj. 1911 im Anlieferungszustand. Der Wagen hat seit 1957 als Arbeitswagen überlebt.


Ein Charaktergesicht der Osloer Straßenbahn: der SM-53 Nr. 234 aus dem Jahre 1957. Diese Wagen prägten jahrzehntelang das Bild Oslos.


Noch 1996 war 322 als Arbeitswagen im Bestand und wurde dann zu einer rollenden Ausstellung über die Geschichte der Osloer Tram.


Noch 1913 erhielt Oslo Straßenbahnwagen mit offenen Plattformen. Hier 347 in den bis heute gültigen Hausfarben. Er kam übrigens erst 1994 in das Museum und war bis dahin wohl ebenfalls ein Arbeitswagen.


Eine wunderbare Sammlung historischer Bilder aus Oslo findet sich übrigens hier.

Stadtbahn Bergen

Die Bybanen, wie die Stadtbahn Bergen auf Norwegisch heißt, entstand seit  Januar 2008 und wurde am  22. Juni 2010 auf einer 9,8 km langen ersten Teilstrecke eröffnet, die von der Innenstadt nach Nesttun im Stadtbezirk Fana führt. Der Bau der 4 km langen Erweiterung nach Rådal begann im August 2010 und soll 2013 abgeschlossen sein. Die heutige Stadtbahn verläuft zum größten Teil auf der Trasse einer im Jahr 1965 stillgelegten Eisenbahnstrecke und hat somit ein gänzlich anderes Netz als ihre Vorgängerin, die 1965 eingestellte Trikken (herkömmliche Straßenbahn).










Der O-Busbetrieb in Bergen ist der einizge in Westeuropa, der vor der Wende Busse von Skoda einsetzte (9Tr). Einer dieser Wagen ist bis heute vorhanden. Zum Zeipunkt des Besuches waren zwar O-(bzw. Duo-)Busse unterwegs, allerdings wegen Bauarbeiten fast gänzlich ohne Elektroantrieb.




Auch Reste der alten Straßenbahn lassen sich heute noch finden. Hier ein paar Spuren im Markeveien.


Freitag, 27. Januar 2012

ViP sehr zufrieden mit Variobahn

Die ViP liebt sie, die Fahrgäste bleiben skeptisch – die Variobahn wird aber definitiv das Tatra-Zeitalter beenden helfen.

Wie die ViP gestern bei einem Pressetermin im Betriebshof an der Wetzlarer Straße bekannt gab, wird man das gesamte Los von 18 Variobahnen beim Hersteller Stadler einlösen. Inzwischen sind in Potsdam sechs der Wagen angekommen (421 – 426) und vier befinden sich bereits im Liniendienst. Während man für die ersten zehn Wagen jeweils  2,5 Mio. Euro zahlen musste, werden die nächsten vier bereits 2,6 Mio. Euro kosten und die letzten vier sogar 2,7. Begründet werden die steigenden Kosten mit höheren Materialkosten und der Inflation.

Unterdessen reagiert die ViP auf Kritik, die von Fahrgästen zu fehlenden Haltemöglichkeiten geäußert wurde. Die Zahl der Haltestangen und –schlaufen soll erhöht werden. Weitere Kritik hatten die Fahrgastverbände geübt, die beklagten, die Bahn sei nicht für die wachsende Stadt ausgelegt und jetzt schon insgesamt zu klein dimensioniert.  Auch zahlreiche Leser des tram2000.de Blogs hatten derartige Kritik geäußert. Dies hätten die Fahrgäste inzwischen „akzeptiert“  so ViP-Geschäftsführer Grießner. Die  Variobahn biete zwar weniger Sitzplätze (57 zu 70 bei der Doppeltraktion Kt4Dm), aber schließlich sei dadurch mehr Platz für Kinderwagen und Rollstühle. Die schmalen „Doppelsitze“ seien Mutter-Kind-Plätze, die man nun gesondert kennzeichnen wolle.

Quelle: MAZ

  • Ein Video von PotsdamTV zu dem Thema gibt es hier.
  • Die offizielle Presserklärung der ViP findest Du hier.

Donnerstag, 19. Januar 2012

Stadt forciert Tramausbau

Das neue Verkehrskonzept für Potsdam, welches bereits am Montag vorgestellt wurde, sieht einen erheblichen Ausbau des Straßenbahnnetzes vor. Für Investitionen in Höhe von 96 Mio. Euro sollen bis 2025 neue Trassen nach Golm, zum SAP-Campus am Jungfernsee und durch die Großbeerenstraße entstehen. Die Stadt geht in ihrem Konzept von einem weiteren Wachstum der Stadt und damit von mehr Verkehr aus. Da die Straßen innerhalb der Stadt nicht weiter ausgebaut werden können, sei eine Forcierung auf den Umweltverbund aus ÖPNV und Fahrrad ein wichtiger Beitrag zur Lösung dieses Problems.  Der Anteil der Autofahrer soll dem Konzept nach bis 2025 von 32 auf 23 Prozent gesenkt werden.

Heftige Kritik kommt von Seiten der CDU und des ADAC. Die Potsdamer Christdemokraten sehen in dem Konzept eine Benachteiligung von Autofahrern und Busunternehmern und setzen auf Busse statt Straßenbahnen. Der ADAC kritisiert vor allem die Einführung sogenannter Pförtnerampeln, die bereits am Stadteingang die Einfahrt des MIV regulieren sollen.

Die SPD bleibt bei ihrer abwartenden Haltung gegenüber der Straßenbahnlinie nach Golm. Diese sei bereits auf breite Bürgerkritik gestoßen.


Quelle: MAZ und PNN.

Montag, 16. Januar 2012

Variobahn mit Gelenkproblem

Fahrgäste beklagen sich, wie die PNN heute berichtet, über die Variobahn mit der Nr. 425, die seit einigen Tagen auch im Liniendienst unterwegs ist. Wie die ViP bestätigt, seien die Geräusche, die im Gelenkbereich des Wagens entstünden, bereits bemerkt worden und man arbeite zusammen mit der Firma Stadler an der Behebung des Problems.Offensichtlich handelt es sich um einen Einzelfall.

Die ViP verfügt inzwischen über sechs Fahrzeuge des Typs Variobahn, von denen vier im Liniendienst eingesetzt sind (421 – 423 und 425). Bis Mitte 2012 sollen auch die letzten vier Wagen des insgesamt zehn Fahrzeuge umfassenden ersten Loses ausgeliefert werden. Weitere sollen folgen.

Fahrgäste und Verbände hatten sich im Vorfeld bereits über die, aus ihrer Sicht zu geringe Größe der Wagen und den Mangel an Sitzplätzen beklagt. Zu dieser Kritik hat sich die ViP bisher noch nicht geäußert.

Freitag, 13. Januar 2012

Eröffnung der MBS-Arena – Straßenbahn ist mit dabei

Als dieses Bild von 146+246 an der Haltestelle "Luftschiffhafen" entstand, gab es in Potsdam noch richtigen Winter, aber noch keine Großsporthalle. Das sieht nun, in beiden Fällen anders aus.

Die Eröffnung der MBS-Arena wird logistisch von den Straßenbahnen der Verkehrsbetriebe Potsdam begleitet. Am Mittwoch, dem 18.01.2012 wird die Tramlinie 91 von 17.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr zwischen S Hauptbahnhof und Bhf. Pirschheide verdichtet.

Folgende Fahrten finden zusätzlich statt:
  • ab S Hauptbahnhof von 16.53 Uhr alle 20 Minuten bis 17.53 Uhr, sowie von 18.09 Uhr alle 20 Minuten bis 18.49 Uhr, jeweils bis Bhf Pirschheide
  • im Anschluss an das Spiel ab ca. 20.30 Uhr erfolgen operativ Fahrten ab Bhf Pirschheide bis S Hauptbahnhof.
Bleibt zu hoffen, dass die sehr günstige Lage der neuen Arena von den Zuschauerinnen und Zuschauer auch in Zukunft für eine umweltfreundliche Anreise per Tram genutzt wird und die ViP hier öfter die Gelegenheit bekommt zu zeigen, was die Tram auch außerhalb des regulären Fahrplans leisten kann.

Quelle: ViP

Donnerstag, 5. Januar 2012

Land lässt Verkehrsbetriebe im Stich

Dieser Oldtimer wird in Cottbus nur zu besonderen Anlässen eingesetzt. Die Linienwagen der Straßenbahnen der kreisfreien Städte Brandenburgs zählen nach offizieller Definition allerdings auch längst zu den Museumswagen.

Die Verkehrsbetriebe der kreisfreien Städte Brandenburgs (Potsdam, Brandenburg/H., Cottbus und Frankfurt/O.) klagen über eine zu geringe Förderung durch das Land. 

Wie aus einer Untersuchung der Betriebe hervorgeht, sind viele Linienbusse länger als zwölf Jahre im Einsatz, obwohl Experten von einer maximalen Einsatzdauer von zehn Jahren ausgehen. In Cottbus sind die Straßenbahnen im Schnitt 24,5 Jahre alt, in Brandenburg hat die älteste Bahn 33 Jahre auf dem Buckel, in Frankfurt immerhin 25 Jahre.

Die Verkehrsbetriebe beklagen nach einem gemeinsamen Treffen, dass vom Land keinen Mittel zur Erhaltung der Infrarstruktur und für die Anschaffung neuer Fahrzeuge bereit gestellt werde. Szenarien, wie sie sich in den letzten Jahren bei der Berliner S-Bahn abspielen seien nicht mehr auszuschließen und bei gleichbleibender Förderung wären die Betriebe in 15 Jahren am Ende.

Das brandenburgische Infrastrukturministerium hat sich zu den Forderungen bislang nicht geäußert.

Der Verkehrsbetrieb in Cottbus modernisiert seine Tatra-Bahnen daher nun bereits zum zweiten Mal und will sie so für weiter 16 Jahre fit machen.

Quellen: rbb und Lausitzer Rundschau