Die PNN berichtet heute, dass Erweiterungen des Tramnetzes in Golm und Babelsberg von der Stadt weiter geprüft werden. Demnach wurden im Rahmen des in der Ausarbeitung befindlichen Stadtentwicklungskonzeptes (STEK) Verkehr, von drei beauftragten Büros mehrere Szenarien für eine Erweiterung der Tram nach Golm geprüft. Alle drei Büros empfehlen eine „vertiefende Untersuchung“ der Eiche-Tram und eine Netzerweiterung im Bereich Babelsberg.
Die Verlängerung in Golm könnte über zwei Trassen erfolgen, wobei bei der südlichen Trassenführung täglich knapp 3.500 Menschen die Straßenbahn nutzen würden. Rund 2.000 Einwohner des Ortsteils "Altes Rad" in Eiche wären dabei jedoch weiter auf den Bus angewiesen. Würde die neue Trasse direkt durch den Ortskern von Golm verlegt, könne von 5.500 Fahrgästen bei der Tram ausgegangen werden, dem Bus blieben 550 Passagiere.
Die Protestbewegung gegen die Tram bleibt aber weiter rege. Sie kritisiert, die Planer würden durch Häuser und Friedhof planen und die Anwohner würden nicht eingebunden.
Für Babelsberg werden offensichtlich wieder Pläne favorisiert, die bereits vor Jahren in der Diskussion waren. Eine Variante sieht den Bau einer neuen Trasse vom Johannes-Kepler-Platz zum S-Bhf. Babelsberg vor, die täglich von 4.500 Menschen genutzt werden würde. Die zweite Variante sieht einen weitere Verbindung vom Keplerplatz zum Hauptbahnhof vor, die über die Großbeerenstraße führen würde. Hier wäre mit 15.400 Fahrgästen zu rechnen. Diese zweite Variante würde die stark frequentierte Stern-Trasse entlasten.
Guten Tag!
AntwortenLöschenDer Beitrag ist, was für einen Straßenbahnblog wohl zulässig ist, ein wenig einseitig. Die Vorstellung des STEK-V am Montag ist etwas anders gelaufen.
Die vorgestellten Szenarien beruhen auf nicht näher spezifizierten Annahmen, die wohl auf Daten der Stadtverwaltung beruhen und dann mit irgendwelchen Annahmen für die Zukunft hochgerechnet werden. Die Datenbasis konnte nicht sauber dargelegt werden, der Haupteinflussfaktor auf die Luftschadstoffe ist der technische Fortschritt der Fahrzeugtechnik, alles andere sind Nebeneffekte. So kann man derzeit die Verkehrsströme nicht belegen, weil zwar Fahrzeuge gezählt, die Wege der einzelnen Fahrzeuge aber nicht erfasst wurden. Damit sind Annahmen zur Quell-Ziel- bzw. Durchgangsverkehr aber reine Demagogie und nicht belegbar. Und damit ist die ganze Rechnerei im Moment nicht belegbar.
Wichtiges wie Park and Ride fehlt fast völlig. Auch hier gilt: Schade um das Geld, damit kann man nicht seriös planen.
Lustig ist, dass eine Strecke in Babelsberg mit etwa 5.000 Nutzern/Tag als nicht wirtschaftlich eingestuft wurde, die in Eiche mit 3.000 dagegen doch. Eigentümliche Logik. Wenn man dann auch noch berücksichtigt, dass auch die Stadt auf dieser Strecke von etwa 90% Nutzern seitens Uni/Wissenschaftspark ausgeht und man davon ausgehen kann, dass diese im Wesentlichen durch die Verbesserungen der Regionalbahn wegfallen werden, fragt sich, ob die Stadt in Eiche Hochhäuser plant. Ansonsten wird es selbst mit diesen Fahrgastzahlen nichts, denn beide Szenarien in Eiche benötigen weiter Busverkehr mit entsprechendem Zwang zum Umsteigen. Das verlängert wieder die Fahrtzeiten und senkt die ohnehin kaum vorhandene Attraktivität der Straßenbahn weiter.
Klar wurde auch wieder einmal, dass die Stadt Kommunikationsprobleme mit VBB und Land hat. So planen alle nebeneinander her und es kann nichts sinnvolles entstehen. Schade um das viele Geld.