Donnerstag, 20. Oktober 2011

Tramfest in P-West

Für die Bewohner von Potsdam-Nord hat der Wasserrohrbruch in der Friedrich-Ebert-Straße keine schönen Seiten (vielleicht bis auf die bequemen Reisebusse im SEV), die Fahrgäste mit dem Ziel Potsdam-West hingegen freut es sehr. Die ViP hat sich entschieden, die Linien 92 und 96 nicht am Platz der Einheit enden zu lassen, sondern sie bis zum Schloss Charlottenhof durchzubinden. Eine wahre Freude macht sich breit, wird doch Potsdam-West seit dem letzten Fahrplanwechsel nur noch stiefmütterlich bedient. Sicher, drei Straßenbahnlinie fahren nach wie vor dort hinaus, doch der Takt ist als solcher eigentlich nicht zu bezeichnen. Die Linie 94 rollt fast direkt hinter der 91 an und danach klafft einen Lücke von oftmals mehr als 15 Minuten. Natürlich gibt es da noch Busse, aber es ist schon eine Wissenschaft für sich, alle Abfahrtsorte und -zeiten miteinander zu koordinieren. Gerade der Knoten an der Kastanienallee besteht pro Richtung aus drei (!) möglichen Abfahrtspunkten. Gestern und heute jedoch tut sich ein Straßenbahnparadies auf. In dichtem Takt fahren Bahnen in (fast) alle Gebiete der Stadt - ein Zustand, an den man sich gewöhnen möchte. Der Traum wird morgen allerdings schon wieder ausgeträumt sein, dann fährt wohl alles wieder nach (nicht immer gutem) Plan.

In Anbetracht der mehr als einmal vernommen Kritik über den mangelnden Platz in den aktuellen Niederflurbahnen (ja beide Typen sind in der Hauptverkehrszeit einfach zu klein) können wir Fahrgäste uns sicher mit einem Taktangebot, wie es heute in Potsdam-West herrschte arrangieren. Danke an die ViP für diesen Hochtag für Tram-Nutzer und -freunde.

Nein, das ist keine Fehlanzeige - die Line 92 am Luisenplatz.

 Die Züge der Linie 96 sind ab Platz der Einheit als Linie 98 unterwegs, und enden ebenfalls am Schloss Charlottenhof. Hier der Zug aus KT4Dm 146+246 am Kanal.

 Alle Kurse der "echten" Linie wurden heute mit Solowagen bedient. Eingesetzt waren
KT4Dm 123, 141, 161 und 162. Hier 162 ebenfalls am Kanal.
 
123 kommt auf seine alten Tage auch noch Solo zum Einsatz - hier in der Charlottenstraße.

 Und noch einmal 123, diesmal am Platz der Einheit.

 Auch mit dabei, der "Aus-Zwei-mach-Eins"-KT4Dm 141. Haltestelle "Luisenplatz.

 Letzter im Reigen der Solo-Wagen: 161. Hier am Platz der Einheit.

PS: Die Stadt hat angekündigt, dass im Zuge der Bauarbeiten an der Tram, im Jahre 2012 auch die Rohrleitungen in der Friedrich-Ebert-Straße ausgetauscht werden. Dann haben die regelmäßigen Rohrbrüche wohl ein Ende.

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Immer wieder Friedrich-Ebert-Straße

Mit schöner Regelmäßigkeit legen Wasserrohrbrüche den Verkehr in der Friedrich-Ebert-Straße lahm. So auch heute wieder. Bis ca. 15:00 Uhr wird zwischen Platz der Einheit und Kirschallee bzw. Viereckremise Ersatzverkehr gefahren.

Quelle: Inforadio

Dienstag, 18. Oktober 2011

LKW blockiert Tramverkehr

Heute Mittag kam es auf der Zeppelinstraße in Höhe des Mittelweges zu einer Störung des Straßenbahnverkehrs, die durch einen liegengebliebenen LKW ausgelöst wurde. Ein Defekt am Auflieger machte den LKW offensichtlich manövrierunfähig. Gegen 13:30 war die Störung behoben und der Tramverkehr konnte wieder aufgenommen werden. Bis dahin war SEV eingerichtet worden.

 Zur Bergung des LKW musste ein Schweißtrupp anrücken...

Offenbar war es die hintere Achse des Aufliegers, die eine Weiterfahrt verhinderte.

Hinter dem LKW stauen sich der Zug aus 142+242, Combino 402 und 406 und in der Haltestelle "Kastanienallee / Zeppelinstraße" der Zug aus 146+246.

Ein Warndreieck hinter einer Tram - ein seltenes Bild.

Bilanz nach einem Monat - Die Variobahn

Die die PNN zieht in ihrer heutigen Ausgabe positive Bilanz nach einem Monat Variobahn-Einsatz in Potsdam. Sowohl der Deutsche Bahnkundenverband als auch der Behindertenverband hätten noch keine Kritik an den neuen Fahrzeugen der Firma Stadler erhalten, der Verkehrsbetrieb selber möchte sich aber noch nicht äußern. Einhundert Tage will man die Bahn testen, bevor man ein Urteil abgeben wird. Während die Fahrgäste über ihre Interessenvertreter also noch keine Kritik geübt haben, bleibt der Deutsche Bahnkundenverband e.V. allerdings bei seinem Standpunkt, die Bahnen seien für das tägliche Fahrgastaufkommen besonders in Spitzenzeiten zu klein. Auf die Bedürfnisse einer wachsenden Stadt und der damit wachsenden Fahrgastzahlen sei die Variobahn nicht ausgelegt. Bei einer Investition für 30 Jahre (so lange wird, wenn alles gut geht, die Variobahn in Potsdam eingesetzt) hätte sich der DBV e.V. "mehr Vorrausdenken gewünscht".

Unterdessen ist auch der zweite Wagen (Nr. 422) in Betrieb gegangen. Er ist auf den Linien 94 und 99 unterwegs. Am 1. November soll dann das Fahrzeug mit der Nummer 424 Potsdam erreichen.

Montag, 17. Oktober 2011

Land unterstützt nördliche Tram-Erweiterung

Mit dem Baustart des Plattner-Campus, eines Innovationszentrums des SAP-Konzerns mit rund 300 Mitarbeitern im Norden Potsdams, rückt auch die Verlängerung der Straßenbahnlinie von der Viereckremise wieder in die Diskussion. Nach Angaben der PNN hatte sich die Stadt vertraglich zum Bau der verpflichtet und auch das Land Brandenburg stellt nun eine Förderung des Ausbaus in Aussicht. Wie Wirtschaftsminister Christoffers (Die Linke) der PNN sagte, stehe für ihn diese Investition außer Frage. Fraglich bleibt hingegen, wann die Trasse verlängert wird. Zunächst wird der Campus per Buslinie an den Hauptbahnhof angebunden und auch eine Verbindung des neuen Campus mit dem bestehenden Hasso-Plattner-Institut am Griebnitzsee werde eingerichtet. Interessant ist hierbei sicher auch der Vorschlag des Deutschen Bahnkundenverbandes, den Bahnhof Griebnitzsee ebenfalls an das Tramnetz anzubinden.

Freitag, 14. Oktober 2011

Variobahn - Erste Bilder

Die derzeit einzige Variobahn im Liniendienst zu erwischen erfordert etwas Geduld und natürlich den von der ViP herrausgegebenen Fahrplan. Wenn man so ausgestattet ist, dann sollten auch die Bilder klappen. Aus Zeitgründen erfolgt das Posting hier im Blog mit einiger Verspätung, bei Facebook und Panoramio stehen die Bilder ja schon drin. Viel Spass.

Variobahn 421 "Opole" in der Friedrich Ebert-Straße, kurz vor Erreichen der Haltestelle "Alter Markt"

Hier die Rückansicht des Wagens an der gleichen Haltestelle.

Eingesetzt wird 421 auf den kombinierten Linien 92 und 96 und morgens eine Runde auf der 99. Hier an der Fachhochschule.

Auf dem Rückweg noch dieser Schnappschuss an der Haltestelle "Volkspark".

Obwohl schon eine Weile in Potsdam sind sowohl 422 als auch 423 noch nicht im Einsatz. Hier 423 auf dem Betriebshof der ViP.

 Und zum Abschluss noch dieses Bild von der türlosen Seite. 


Mittwoch, 12. Oktober 2011

Endlich wieder St. Petersburg

Meine letzte Fahrt nach St. Petersburg ist nun auch schon wieder ein paar Wochen her, doch will ich Euch die Bilder aus der wunderschönen Newa-Metropole nicht vorenthalten. Nachdem in den letzten Jahren die Straßenbahn erheblich zu leiden hatte (Strecken-Einstellungen fast im Monats-Takt) und die Stadt längst ihren Status als "Straßenbahn-Hauptstadt der Welt" eingebüßt hat, scheint sich die Situation nun zu stabilisieren. Anstelle von Stilllegungen wird viel rekonstruiert und der Zustand des Wagenparkes hat sich ein wenig gebessert. Schön ist vor allem zu sehen, dass auch Strecken, die eigentlich noch zur Stilllegung vorgesehen waren inzwischen renoviert wurden. So ist der Tramverkehr auf dem Kronwerkskij Prospekt wieder aufgenommen und auch auf der Petrograder Seite gehen die Arbeiten voran. Schlechter sieht es für das Straßenbahnmuseum aus, dass aller Wahrscheinlichkeit nach sein historisches Refugium auf der Wassilij-Insel verlassen muss. Für die aktiven Museumswagen wird das wohl "nur" den Umzug bedeuten, für die noch nicht aufgearbeiteten Exponate ist der Schneidbrenner dann aber nicht ausgeschlossen.

 Am Knotenpunkt an der Ulica Lwa Tolstogo und Ulica Chapaeva werden derzeit die Gleise ausgetauscht. Der NIK-Zug hat die Gleisbaumaschine zur Baustelle gefahren und hat nun Pause.

 Prachtvoll Rekonstruiert wurde inzwischen das jahrzehntelang verwahrloste Krestovodvizhensakaja Kloster am Ligowskij Prospekt. Gerade passiert hat es der LM-99 1321.

Der Moskauer Prospekt ist eine der späten Prachtstraßen Petersburgs. Erst in den Jahren der Stalin-Ära entstanden die Gebäude, die hier LM-99 1373 passiert.

 Die LM-2008 sind alle im Depot Nr. 1 versammelt, das die südlichen Stadtteile bedient. Hier treffen sich zwei dieser Fahrzeuge in der Awiacionnaja Ulica.

 
 Gut gelungen ist der Nachbau eines Brush-Wagens der ersten Serie. Leider ist das Fahrzeug, dass zum 100. Geburtstag der elektrischen Straßenbahn im Jahre 2007 im Depot Nr. 2 aufgestellt wurde, der Witterung schutzlos ausgeliefert.

Frisch saniert ist die Gleisanlage des Kronwerkskij Prospektes, den hier der LWS-86 3468 passiert. Entgegen erster Pläne blieb die Strecke auch nach der Sanierung zweigleisig und auf eigenem Gleiskörper bestehen.

Die Sammlung der historischen Wagen ist in St. Petersburg inzwischen sehr groß. Am besten repräsentiert sind die Wagen des Typs MS, die auf diesem Bild zu sehen sind. Gerade wird der Zug aus 2424 und 2384 aus dem Hof des Straßenbahnmuseums (ehemaliges Depot Nr.2) gefahren. Im Hintergrund MS 1877.

Der Beiwagen 2384 entstand aus einem Triebwagen und gehörte früher zum historischen Wagen 2642. Da dieser aufgrund von Schäden am Wagenkasten inzwischen nicht mehr verwendet wird, kommt 2384 inzwischen hinter 2424 zum Einsatz.

Hier der Zug noch einmal bei der Ausfahrt aus dem Museum am Srednij Prospekt.

 Bis 1958 wurden alle MS-Wagen, die die Blockade überstanden hatten modernisiert. Ein großer Teil der Wagen wurde zu Einrichtungswagen umgebaut und einer Fahrerkabine beraubt. Der Museumswagen 2575 entstand im Jahre 2004 aus dem Arbeitswagen M-4. Das Fahrzeug trägt die Liniennummer “8” als Erinnerung an die erste Straßenbahnlinie der Welt, die am 1. Dezember 1958 schaffnerlos fuhr. 


Mehr Bilder und zahlreiche Infos zur Straßenbahn in St. Petersburg findest Du auf unserem Partnerprojekt www.piter-tram.de.

Donnerstag, 6. Oktober 2011

Historisch durchs Kirnitzschtal


Letztmalig in diesem Jahr verkehrte am 03.10.2011 die Bad Schandauer Kirnitzschtalbahn mit historischen Fahrzeugen. Zwischen 10:00 und 16:00 Uhr standen die beiden Museumswagen Nr. 5 (Baujahr 1928) und Wagen Nr. 8 (Baujahr 1938) mit den Linienzügen im Einsatz.

Auf ihrem großen Auftritt warten die HTW 8 und 5 im Depot an der Kirnitzsch.
Triebwagen Nr.5 entstammt der zweiten Fahrzeuggeneration, die man 1927 erwerben musste, nachdem bei einem Brand im Depot alle Wagen der ersten Generationen von 1898 zerstört worden waren.

Der Wagen wurde bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) gebaut und war einer von insgesamt fünf  Triebwagen. Hinzu kamen sechs Beiwagen und erstmals die Bildung von drei Dreiwagenzügen erlaubten.

Bis Ende der 70er Jahre standen die Wagen so im Einsatz, bis sie nach der Übernahme von fünf Triebwagen von der stillgelegten Lockwitztalbahn ersetzt wurden. Am 31. März 1979 war der heute historischer Wagen Nr.5 zum letzten Mal im Einsatz. Zum 85. Jubiläum der Kirnitzschtalbahn wurde Nr.5  von Mitarbeitern des Verkehrsbetriebsaufgearbeitet und konnte am 28. Mai 1983 als historischer Triebwagen erstmals wieder eingesetzt werden.


Kurz vor ihrer ersten Abfahrt warten der HTW 5 und 8 an der Endstation "Stadtpark" auf Fahrgäste. Von hier aus ging es noch bis 1969 weiter über die Haltestelle "Forellenbrücke" zum Hotel Lindenhof. Diese heute fehlenden 400 Meter würden die Strecke für Fahrgäste sicher noch attraktiver machen.



Zwei Bilder von der "Rückseite" des Wagens. Die rote Scheibe wird je nach Fahrtrichtung auf den hinteren Scheinwerfer aufgezogen, der so zum Rücklicht wird.


Die Ausfahrt aus der frisch sanierten Endstation "Stadtpark" in das idyllische gelegene Kirnitzschtal...

... und die Vorbeifahrt am Depot.

Wagen Nr.8 hat in seinen über 70 Lebensjahren schon mehrfach seinen Einsatzort und die Nummer geändert. 1938 von der Waggonfabrik Gotha gebaut, war er als Wagen 95 für die Straßenbahn Erfurt im Einsatz. 1967 bekam er noch kurz eine Wagennummer (116), bevor er 1968 nach Dresden abgegeben wurde. Nach einer Grunderneuerung ab 1971 auf der Lockwitztalbahn zum Einsatz kam (Nr. 857, ab 1977 240-008-2). Nach Einstellung der Lockwitztalbahn am 18. Dezember 1977 gelangte der gerade neu aufgebaute Wagen nach Bad Schandau.  Mit der Übernahme der Gothawagen aus Plauen und Zwickau endete Mitte der 90er Jahre der Einsatz der „Erfurter Wagen“.




Von Wagen 8 gelangen aus Zeitmangel leider nur Bilder an der Endstation "Stadtpark".

Zum Abschluss noch ein paar Bilder von den, eigentlich auch längst historischen Linienwagen:


Bereit für die morgendliche Ausfahrt - Triebwagen 1 (Bj. 1957, 1992 ex Plauen 61) am Betriebshof.


Der Beuthenfall ist derzeit bedingt durch die Hochwasserschäden vom August 2010 die Endstation im Kirnitzschtal. Hier der Triewagen 2  (Bj. 1957, 1992 ex Plauen 63). Dieser hatte die beiden Beiwagen bis hierher gezogen...


... zurück zieht sie nun Triebwagen 4 (Bj. 1960, 1996 ex Zwickau 906). Triebwagen 2 folgt dem Zug nach.



Hier ein Blick in eine der Fahrerkabinen des Triebwagens Nr. 4.


Auf dem Weg zum Beuthenfall hat der Dreiwagenzug mit TW 2 an der Spitze die Haltestelle "Pflanzengarten" erreicht.  

 

In Schwachlastzeiten werden die Beiwagen meist an der Haltestelle "Stadtpark" hinterstellt. Dort bleiben sie auch nachts.