Donnerstag, 6. Oktober 2011

Historisch durchs Kirnitzschtal


Letztmalig in diesem Jahr verkehrte am 03.10.2011 die Bad Schandauer Kirnitzschtalbahn mit historischen Fahrzeugen. Zwischen 10:00 und 16:00 Uhr standen die beiden Museumswagen Nr. 5 (Baujahr 1928) und Wagen Nr. 8 (Baujahr 1938) mit den Linienzügen im Einsatz.

Auf ihrem großen Auftritt warten die HTW 8 und 5 im Depot an der Kirnitzsch.
Triebwagen Nr.5 entstammt der zweiten Fahrzeuggeneration, die man 1927 erwerben musste, nachdem bei einem Brand im Depot alle Wagen der ersten Generationen von 1898 zerstört worden waren.

Der Wagen wurde bei der Maschinenfabrik Augsburg-Nürnberg (MAN) gebaut und war einer von insgesamt fünf  Triebwagen. Hinzu kamen sechs Beiwagen und erstmals die Bildung von drei Dreiwagenzügen erlaubten.

Bis Ende der 70er Jahre standen die Wagen so im Einsatz, bis sie nach der Übernahme von fünf Triebwagen von der stillgelegten Lockwitztalbahn ersetzt wurden. Am 31. März 1979 war der heute historischer Wagen Nr.5 zum letzten Mal im Einsatz. Zum 85. Jubiläum der Kirnitzschtalbahn wurde Nr.5  von Mitarbeitern des Verkehrsbetriebsaufgearbeitet und konnte am 28. Mai 1983 als historischer Triebwagen erstmals wieder eingesetzt werden.


Kurz vor ihrer ersten Abfahrt warten der HTW 5 und 8 an der Endstation "Stadtpark" auf Fahrgäste. Von hier aus ging es noch bis 1969 weiter über die Haltestelle "Forellenbrücke" zum Hotel Lindenhof. Diese heute fehlenden 400 Meter würden die Strecke für Fahrgäste sicher noch attraktiver machen.



Zwei Bilder von der "Rückseite" des Wagens. Die rote Scheibe wird je nach Fahrtrichtung auf den hinteren Scheinwerfer aufgezogen, der so zum Rücklicht wird.


Die Ausfahrt aus der frisch sanierten Endstation "Stadtpark" in das idyllische gelegene Kirnitzschtal...

... und die Vorbeifahrt am Depot.

Wagen Nr.8 hat in seinen über 70 Lebensjahren schon mehrfach seinen Einsatzort und die Nummer geändert. 1938 von der Waggonfabrik Gotha gebaut, war er als Wagen 95 für die Straßenbahn Erfurt im Einsatz. 1967 bekam er noch kurz eine Wagennummer (116), bevor er 1968 nach Dresden abgegeben wurde. Nach einer Grunderneuerung ab 1971 auf der Lockwitztalbahn zum Einsatz kam (Nr. 857, ab 1977 240-008-2). Nach Einstellung der Lockwitztalbahn am 18. Dezember 1977 gelangte der gerade neu aufgebaute Wagen nach Bad Schandau.  Mit der Übernahme der Gothawagen aus Plauen und Zwickau endete Mitte der 90er Jahre der Einsatz der „Erfurter Wagen“.




Von Wagen 8 gelangen aus Zeitmangel leider nur Bilder an der Endstation "Stadtpark".

Zum Abschluss noch ein paar Bilder von den, eigentlich auch längst historischen Linienwagen:


Bereit für die morgendliche Ausfahrt - Triebwagen 1 (Bj. 1957, 1992 ex Plauen 61) am Betriebshof.


Der Beuthenfall ist derzeit bedingt durch die Hochwasserschäden vom August 2010 die Endstation im Kirnitzschtal. Hier der Triewagen 2  (Bj. 1957, 1992 ex Plauen 63). Dieser hatte die beiden Beiwagen bis hierher gezogen...


... zurück zieht sie nun Triebwagen 4 (Bj. 1960, 1996 ex Zwickau 906). Triebwagen 2 folgt dem Zug nach.



Hier ein Blick in eine der Fahrerkabinen des Triebwagens Nr. 4.


Auf dem Weg zum Beuthenfall hat der Dreiwagenzug mit TW 2 an der Spitze die Haltestelle "Pflanzengarten" erreicht.  

 

In Schwachlastzeiten werden die Beiwagen meist an der Haltestelle "Stadtpark" hinterstellt. Dort bleiben sie auch nachts.
 

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen