Sonntag, 5. Dezember 2010

Nauener Tor als Kriegsschauplatz

Das Mammutwerk "Die Befreiung", eine Koproduktion von Filmstudios der UdSSR, der VR Polen und der DDR wurde in den Jahren zwischen 1968 und 1971 gedreht und soll die Befreiung Europas vom Hitlerfaschismus durch die Rote Armee dokumentarisch darstellen. Eine Bewertung des Films soll es es an dieser Stelle nicht geben. Für Freunde der Potsdamer Straßenbahn ist aber eine Szene interessant, die den Einmarsch der Roten Armee in Potsdam darstellt (Minute 08:40). Hier gibt es einen Straßenbahnwagen zu sehen, der in der Nauener Straße (Friedrich-Ebert Straße) auf der Seite liegt und von den russischen Panzern umfahren werden muss. Es handelt sich hierbei um einen Beiwagen der Firma Lindner (zweite Generation Potsdamer Straßenbahnwagen). Die Potsdamer Verkehrsbetriebe musterten genau in den Jahren, als der Film entstand eben diese Beiwagen aus, so dass es sich hierbei wohl um einen bereits zur Verschrottung ausgemusterten Wagen handelte, der so noch einmal einen großen Auftritt hatte. Historisch Potsdam - Tram related, Weltweites Netz (www)nicht korrekt ist hingegen der Anstrich. Als die Russen Potsdam im April 1945 einnahmen, waren die Wagen der Straßenbahn noch mit der sogenannten "Kakao"-Lackierung versehen, die erst 1950 durch die allseits bekannte Elfenbein-Lackierung mit roten Zierstreifen abgelöst wurde.


In Minute 8:40 ist der Potsdamer Beiwagen in einer Armada russischer Panzer zu sehen.

Auch die Szenen in Berlin zeigen einen Beiwagen (Minute 09:26). Der BW 1285 stellt eine Barrikade gegen russische Panzer dar, die allerdings kein wirkliches Hinderniss ist. Der Wagen wurde später zum Reko-BW 2180 (später 267 284) umgebaut (vgl: Hilkenbach; Kramer: Die Straßenbahn der Berliner Verkehrsbetriebe 1949-1991), Transpress, Berlin 1997).




Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen