Dienstag, 17. Dezember 2013

Campus-Bahn – Realisierung billiger als Verzicht

Die rund einen Kilometer lange Fortführung der nördlichen Straßenbahntrasse von der Viereckremise zum  neu entstehenden Campus am Jungfernsee muss gebaut werden - und zwar bis 2020. Wie die PNN heute berichtet, hat das Land Brandenburg in den Jahren zwischen 1998 und 2000 10,7 Millionen Euro Fördermittel für die Netzerweiterungen im Potsdamer Norden ausgezahlt. Davon wurden die Streckenäste zur Kirschallee und zur derzeitigen Schleife an der Viereckremise errichtet. Sie sollten neben den Besuchern der 2001 veranstalteten Bundesgartenschau vor allem auch die sich entwickelnden Quartiere im Bornstedter Feld an das Straßenbahnnetz anbinden. 
Schon in den ersten Planungen war eine Verlängerung des nördlichen Astes vorgesehen und auch planfestgestellt  worden. Die für den Ausbau der Trasse vorgesehenen Mittel hat die Stadt abgerufen, das Netz aber nur in Teilen realisiert. Nach Aussage eines Sprechers des brandenburgischen Verkehrsministeriums, geht man hier von einer Inbetriebnahme bis 2020 aus. Auch bei SAP, der Softwarefirma von Hasso Plattner, die den Campus entwickelt, sieht man eine Notwendigkeit zur Tramanbindung. Diese ist dem Investor (allerdings erst bei entsprechender Siedlungsdichte) versprochen worden.

Dass das Netz wahrscheinlich nicht ausgebaut werden kann, ist allerdings auch Folge der durch das Land Brandenburg erfolgten Kürzung der Fördermittel um rund 900.000 Euro allein für den Potsdamer Nahverkehr. Die Trasse zum Campus würde mit 6,0 Millionen Euro zu Buche schlagen. Zwar wären die Kosten für den Bau der Trasse geringer als die Rückforderung des Landes, doch auch die 6,0 Millionen Euro sind, nach Aussage von Stadtsprecher Markus Klier seinen derzeit „nicht in Sicht“. (siehe Artikel der PNN vom 13.11.2013)

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