Donnerstag, 6. Februar 2014

Tatra-Bahnen fahren wohl noch zehn Jahre

 Cottbus setzt bei seinen Tatras nicht nur auf Niederflur, sondern macht einige für weitere 16 Jahre fit. Potsdam muss einige seiner KT4Dm nun ebenfalls noch zehn Jahre einsetzen.

Wachsende Fahrgastzahlen, eine expandierende Stadt und immer weniger Geld. Dass das nicht zusammenpasst machten nach Information der PNN die Vip-Geschäftsführer Martin Grießner und Oliver Glaser am Mittwoch deutlich. Zwar stelle die Bundesregierung in den nächsten vier Jahren rund fünf Milliarden Euro für die deutschen Verkehrswege zur Verfügung, der Bedarf liege allerdings bei mindestens sieben Milliarden Euro. Welchen Teil des Geldes der Bund für den ÖPNV ausgeben will, sei bisher noch gänzlich unklar. Auch das Land Brandenburg gibt sich knauserig: eine Millionen Euro weniger bekommt die Stadt Potsdam in diesem Jahr weniger für ihre Infrastruktur.

Für Potsdam bedeutet dies konkret, dass derzeit alle Erweiterungsprojekte für das Tramnetz infrage gestellt sind. Auch für die Anschaffung neuer, bedarfsgerechter Fahrzeuge ist derzeit kein Geld in Sicht. Daher werden einige der noch in Betrieb befindlichen Tatrawagen vom Typ KT4DM weitere zehn Jahre über Potsdams Gleise rollen. Die tschechischen Bahnen wurde fast alle 1987 gebaut und wurden 1989/90 aus Berlin übernommen. In den Jahren 1994/95 wurden sie grundlegend überholt, im Gegensatz zu anderen Städten verzichtete man in Potsdam aber auf den Einbau eines Niederflurmittelteils. Sollten einige Fahrzeuge tatsächlich bis 2024 durchhalten, hätten sie 37 Jahre auf dem Buckel, selbst für Straßenbahnen ein biblisches Alter.

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